An alle pferdehaltenden Betriebe | 12. September 2024

Steigende Nachweise des West-Nil-Virus bei Pferden

Pferde auf Weide

sowie Online-Umfrage des DLG Arbeitskreises Pferd zur Ausbringung von Pferdemist auf Grünland

Steigende Nachweise des West-Nil-Virus bei Pferden im Land Niedersachen

Aufgrund des Nachweises von rund 10 Fällen des West-Nil-Virus bei Pferden seit Mitte August im Bundesland Niedersachsen, rät das niedersächsische Landwirtschaftsministerium Pferdehaltern zur Achtsamkeit und regt an, dass die Pferdehalter mit Rücksprache der Tierärzte vor Ort überlegen sollten, ob eine Impfung gegen das West-Nil-Virus Sinn macht.

Pferde spielen genau wie Menschen keine Rolle für die weitere Verbreitung des West-Nil-Virus, können aber daran schwer erkranken mit Symptomen wie Muskelzittern oder Lähmungen. Etwa 20 % der erkrankten Tiere halten neurologische Schäden zurück.

 Das Virus wird normalerweise zwischen Mücken und Vögeln übertragen. Bei den meisten Vögeln bleiben die Infektionen mit dem Virus symptomlos, nur bei einigen Arten können schwere Erkrankungen bis hin zum Tode folgen. Pferde und Menschen können sich mit dem Virus infizieren, sie können es aber nicht weiter übertragen. Es kommt zu Krankheitssymptomen, die beim Menschen oftmals mit einem fiebrigen grippalen Infekt vergleichbar sind.

Das West-Nil-Virus stammt aus Afrika und wurde 2018 erstmals in Deutschland nachgewiesen.

In Niedersachsen sind seit Mitte August 2024 rund 10 Pferde betroffen und zwar in den Landkreisen Lüchow/Dannenberg, Rothenburg (Wümme), Uelzen, Celle, Gifhorn und Vechta sowie im Gebiet der Stadt Braunschweig. Zudem wurde bei verschiedenen Vogelarten ebenfalls der Virus nachgewiesen. Für Pferde stehen zugelassene Impfstoffe zur Verfügung, die vor einem schweren Verlauf der Erkrankung schützen. Aufgrund der deutlich gestiegenen Anzahl der Nachweise und der derzeit sehr dynamischen Seuchensituation hat die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (STIKO Vet) jetzt ihre Impfempfehlung erweitert.

Sie empfiehlt, Pferde in der gesamten niederdeutschen Tiefebene gegen das West-Nil-Virus impfen zu lassen. Für die laufende Mückensaison, die voraussichtlich Ende Oktober zu Ende gehen wird, dürften nach Einschätzung der STIKO Vet jetzt begonnene Impfmaßnahmen zu spät kommen. Mit einer bis zum nächsten Frühjahr abgeschlossen Grundimmunisierung, bestehend aus zwei Impfungen, können Pferdehalterinnen und Pferdehalter ihr Tier jedoch ab der Mückensaison 2025 schützen.

Auch wenn bei den meisten Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Pferd und auch beim Menschen diese Infektion symptomlos verläuft, kommt es bei ca. 8 % der infizierten Pferde zu einem schweren Verlauf der Infektion mit starken neurologischen Symptomen (z.B. Lähmungen, Muskeltzittern, allgem. Schwäche). Die Sterblichkeit liegt in diesen Fällen bei 30 bis 50 %, überlebende Tiere können bleibende Schäden davon tragen.

Infektionen mit dem West-Nil-Virus unterliegen bei Pferden und Vögeln der Anzeigepflicht. Besteht aufgrund der klinischen Symptome der Verdacht auf eine Infektion mit dem West-Nil-Virus muss das zuständige Veterinäramt informiert werden. Die labordiagnostische Abklärung einer Infektion muss in amtlichen Laboren erfolgen. Weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des West-Nil-Virus sind weder bei einem Verdacht noch bei einem Nachweis der Infektion vorgesehen.

Aufgrund der räumlichen Nähe der aktuell aufgetretenen Infektionen bei Pferden zu Nordrhein-Westfalen, empfiehlt der WLV erhöhte Achtsamkeit bei allen Pferdehaltern.

 

DLG Arbeitskreis Pferd startet bundesweite Online-Umfrage zur Ausbringung von Pferdemist auf Grünland

Die Verwertung von Mist stellt viele Pferdehalter vor Herausforderungen. Soweit eigene Nutzflächen vorhanden sind, kann der Pferdemist gut dort ausgebracht werden, so werden doch Nährstoffe und organische Substanzen in den Boden und in die Pflanzen zurückgeführt. Jedoch gibt es Vorbehalte gegenüber der Ausbringung auf Grünland, insbesondere auf Weideflächen. Dort stehen Weidehygiene, aber auch die Beeinträchtigung der Schmackhaftigkeit des Weidefutters im Fokus.

Um einen Überblick über die in der Praxis üblichen Verfahren und Maßnahmen bei der Ausbringung von Pferdemist auf Grünland zu gewinnen, ruft der DLG Arbeitskreis Pferde Pferdebetriebe bundesweit dazu auf, ihre Vorgehensweisen und Erfahrungen im Rahmen einer kurzen Online-Umfrage mitzuteilen. Die Ergebnisse dieser Online-Umfrage werden auf der EuroTier 2024, welche vom 12. bis 15. November 2024 in Hannover stattfindet, vorgestellt und fließen anschließend in Empfehlungen für pferdehaltende Betriebe ein.

Die Angaben in der Umfrage werden auf anonymer Basis erhoben und betreffen unter anderem Aspekte wie die Betriebsausrichtung, die Nutzung von Grünlandflächen, das Vorhandensein weiterer Nutztiere auf dem Betrieb sowie die Verwertung des Mists.

Unter folgendem LINK ist die Umfrage zu finden: hier. (strg-alt-Klick)