Frühjahr auf den Feldern | 6. März 2025

„Im Märzen der Bauer…“

Derzeit wird der Boden für die Frühjahrsaussaat vorbereitet
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Frühjahrsarbeiten sind in vollem Gange; Pflanzen in gutem Zustand, Landwirte und Landwirtinnen nutzten sonnigen Märzbeginn

Ruhr-Lippe (wlv). Schönstes Frühlingswetter führt zu regem Treiben auf den Feldern: Nachdem die Landwirtinnen und Landwirte in der Region mit den ersten Düngearbeiten schon im Februar begonnen haben, laufen jetzt - getreu dem Lied „Im Märzen der Bauer“ - die Feldarbeiten auf Hochtouren. „Das schöne Wetter ist optimal für die aktuellen Arbeiten auf den Feldern“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe (Kreis Unna, Städte Bochum, Dortmund, Hamm und Herne) Thomas Döring.

Früchte starten gut ins Frühjahr

Im Vergleich zum letzten Jahr, im dem der Winter und der Frühlingsbeginn extrem regenreich und die Felder lange aufgrund der Nässe nicht befahrbar waren, können in diesem Jahr die Frühjahrsarbeiten zeitgerecht beginnen. „Zudem freuen wir uns darüber, dass die Pflanzen den Winter gut überstanden haben und die Felder nun zum Frühjahr einen guten Eindruck machen“, so der Landwirt. Im letzten Jahr sei das ganz anders gewesen, da hätte die extreme Nässe für viele Ausfälle gesorgt und viele im Herbst eingesäte Felder hätten wieder umgebrochen und neu eingesät werden müssen.

Nährstoffe für die Pflanzen

„Mit jetzt einsetzender Vegetation benötigen die Pflanzen zum Wachstum Nährstoffe“, so Döring und erläutert weiter: „Häufig werden diese durch Gülle und Mist zugeführt. Mit dem Ausbringen dieser natürlichen Dünger, die auf den Höfen in der Tierhaltung anfallen, schließen wir Nährstoffkreisläufe.“ Was dem Boden durch die Pflanzen an Nährstoffen entzogen werde, argumentiert er weiter, müsse man ihm auch wieder zufügen, sonst verarme er. „Wir hoffen deshalb, dass Spaziergänger und Anwohner Verständnis haben, wenn es mal nicht so gut riecht.“ Aber auch mineralische Dünger würden aktuell ausgebraucht und Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt.

Aussaat

Zudem würden derzeit Sommergetreide wie Hafer, Sommerweizen oder Sommergerste und auch Ackerbohnen gesät. Bald würden die Äcker für die Aussaat von Zuckerrüben oder Mais vorbereitet. „Die Zuckerrüben werden Ende März/Anfang April gesät und der Mais Ende April/Anfang Mai,“ sagt Thomas Döring.

Grünland braucht Pflege

„Auf Wiesen und Weiden stehen nun neben der Düngung auch Pflegearbeiten an“, so der Landwirtevorsitzende und erklärt: „Besonders Erdhaufen, die im Winter Maulwürfe oder Wühlmäuse aufgeworfen haben, und weitere Unebenheiten müssen beseitigt werden. Dazu fahren wir mit Wiesenschleppen über das Grünland, verteilen so die Erdhaufen und ebnen die Fläche wieder ein.“ Das mache man unter anderem deshalb, damit die Erde später, wenn das Gras mäht werde, das Futter der Tiere nicht verschmutze.

Hintergrund: Warum „explodiert“ die Natur im Frühjahr?

Erst ab rund + 5 °C fangen Pflanzen an zu wachsen. Dieses ist allerdings nur ein ungefährer Wert, denn verschiedene Pflanzenarten haben auch ein unterschiedliches Wärmebedürfnis. So kann beispielsweise Wintergetreide schon ab +2,5 °C wachsen, während Mais erst bei +6 °C loslegt. Die Zeit, in der die Pflanzen wachsen, nennt man Vegetationsphase, die Zeit, in der sie es nicht tun - wie im Winter - nennt man Vegetationsruhe.

Wird es draußen wärmer, wachsen die Pflanzen schneller; allerdings nur bis zu einer gewissen Temperatur. Wird es den Pflanzen im Sommer zu warm, verlangsamt sich das Wachstum wieder. Das Frühjahr bietet also optimale Wachstumsbedingungen.