Nächste Phase der Frühjahrsarbeiten auf den Feldern

Zeitiger Start für Zuckerüben und Kartoffeln - Gute Bodenverhältnisse - Sanfter Regen regional willkommen
Ruhr-Lippe (wlv). Die Frühjahrsarbeiten auf den Feldern gehen weiter; bei sonnigem Aprilwetter herrscht auf den Äckern in der Region Ruhr-Lippe (Kreis Unna, Städte Bochum, Dortmund, Hamm und Herne) reges Treiben. Nachdem die Landwirtinnen und Landwirte den März für Düngung, Pflanzenschutz und die Aussaat des Sommergetreides sowie der Ackerbohnen genutzt haben, bringen sie nun Kartoffeln und Zuckerrüben in den Boden.
Abwägung zwischen Frühe und Frostgefahr
„Zuckerrüben und Kartoffeln sind frostempfindlich, daher ist das Timing, wann die Knollen und das Rübensaatgut in den Boden gelangen, entscheidend“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe Thomas Döring. Einerseits sollten die Pflanzen eine ausreichend lange Wachstumsphase erhalten, andererseits dürfen sie nicht zu früh keimen, um Frostschäden zu vermeiden.
Gute Bodenverhältnisse
„Kartoffeln und Rüben können wir in diesem Jahr zeitgerecht in einem guten, lockeren Saatbett ablegen“, sagt Döring. Im Vergleich zum letzten Jahr, im dem der Winter und der Frühlingsbeginn extrem regenreich und die Felder lange aufgrund der Nässe nicht befahrbar gewesen seien, kämen nun die beiden für die Region so wichtigen Pflanzen in den Boden und könnten mit dem Wachstum beginnen. Liebhaber der Frühkartoffeln könnten sich deshalb in diesem Jahr aller Voraussicht nach auf frühe Knollen aus heimischem Anbau freuen.
Majestätische Ansprüche
„Bis zum Ende der Woche werden die meisten Zuckerrüben in der Region gesät sein“, sagt Döring und führt weiter aus: „Die Zuckerrübe, die als Königin der Feldfrüchte bezeichnet wird, benimmt sich auch bei der Aussaat recht majestätisch.“ Sie sei nicht in allen Regionen des Kreisverbandsgebietes zu Hause, denn sie benötige einen fruchtbaren, tiefgründigen Boden. Dieser müsse zudem gut abgetrocknet sein, feinkrümelig, aber auch nicht zu fein. „Nach der Aussaat mag sie einen schönen, langsamen Landregen.“ Ein Platzregen hingegen könne den Boden oberflächlich so verschlämmen, dass bei einer anschließenden trockenen Phase die jungen Keimlinge kaum eine Chance hätten, die Bodenoberfläche zu durchbrechen.
Sanfter Regen regional willkommen
„So sehr wir uns auch über das im Vergleich zum letzten Jahr schöne Frühjahr freuen, so könnten ein paar sanfte Regenschauer in einigen Regionen jetzt guttun“, sagt der Landwirt. Im März seien die Niederschläge in der Region sehr unterschiedlich gewesen. „Dort wo wenig runterkam und der Boden zudem kein großes Speichervermögen hat, wie es bei Sandböden oder flachgründigen Böden der Fall ist, würden wir uns jetzt über einen sanften Landregen freuen“, so der Landwirt.
Schon gewusst? Interessantes zu Kartoffeln und Zuckerrüben
Für die Herstellung von einem Kilogramm Zucker, also einem Paket, braucht man je nach Größe und Zuckergehalt etwa 8 bis 10 Rüben. Für diese Menge Rüben benötigt man eine Anbaufläche von circa einem Quadratmeter.
Lust auf Kartoffeln: 63, 5 Kilogramm hat im Durchschnitt jeder Bundesbürger im Wirtschaftsjahr 2023/2024 verzehrt. Nachdem der Kartoffelkonsum seit Jahren auf niedrigem Niveau stagnierte, ist dies der höchste Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln seit zwölf Jahren. Zum Vergleich: 1950 aß jeder Bundesbürger 186 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr.