Bauern und Bäuerinnen aus dem Kreis Soest setzten Zeichen

Landwirte im Kreis Soest machten mit beim bundesweiten Blinklichtkonzert
Kreis Soest (Wlv). An vielen Stellen im Kreis Soest blinkte es am Mittwochmorgen. Landwirtinnen und Landwirte standen mit Traktoren mit eingeschalteter Rundumleuchte und Schildern an Straßenrändern, auf Feldauffahrten, Brücken, Parkplätzen oder anderen gut sichtbaren Stellen. Damit beteiligten sie sich damit an einer bundesweiten Aktion, mit der in ganz Deutschland die Bauernfamilien ein Zeichen setzten und eine Mahnung an die Politik richten wollen, die derzeit in Berlin die Haushaltspläne berät und am Freitag beschließt.
„Wir haben den Berufsverkehr genutzt, um gesehen zu werden, den Straßenverkehr aber nicht behindert“, sagt Josef Lehmenkühler. Viele seiner Berufskollegen hätten von positiver Resonanz der Verkehrsteilnehmer berichtet, beispielsweise mit dem nach oben gerichteten Daumen.
„Neben dem Agrardiesel geht es uns aber auch noch um andere Themenfelder“, erklärt Lehmekühler den Protest. „Im Sinne der Klimafreundlichkeit sollten Biokraftstoffe für die Land- und Forstwirtschaft wieder von der Steuer befreit werden“, sagt er. Weitere Ansätze im steuerlichen Bereich seien die Möglichkeit einer Steuerglättung und einer Risikorücklage; zwei Mittel um einen Ausgleich zwischen guten und schlechten Jahren zu haben.
Es gehe neben den aktuellen Haushaltsbeschlüssen aber noch viel mehr um die Landwirtschaftspolitik als solche, sagt der Landwirtevorsitzende. „Es läuft seit einiger Zeit gewaltig etwas schief! Wir brauchen ein grundsätzliches Umdenken der Politik. Wir müssen weg von der Regelungswut mit unzähligen Gesetzen, praxisfernen Auflagen, die weder die Natur noch das Wetter berücksichtigen, und einer extremen Bürokratie.“ Im politischen Bereich müsse sich vieles verändern, ist Lehmenkühler überzeugt: „Wir brauchen eine Neuausrichtung der Politik hin zu einer Politik mit Weitsicht und Fachkompetenz, die der heimischen Landwirtschaft eine Chance gibt.“