Die Börde atmet auf
Erleichterung in der Hellwegbörde: Die Abgeordneten des EU-Parlaments gaben der Pflanzenschutzverordnung in Straßburg keine Mehrheit.
Mit Hoffen und Bangen blicken seit Wochen nicht nur die Bauernfamilien im Kreis Soest auf die heutige Abstimmung im Europaparlament. Nun ist das Ergebnis da: Die Abgeordneten des EU-Parlaments gaben der Pflanzenschutzverordnung heute in Straßburg keine Mehrheit.
Thema der Abstimmung war der Vorschlag der EU-Kommission, Pflanzenschutzmittel in allen Schutzgebieten - und damit auch im heimischen Vogelschutzgebiet Hellwegbörde - zu verbieten. „Ein Totalverbot würde die Landwirtschaft nicht nur massiv treffen, sondern wäre auch ökologisch im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde absolut kontraproduktiv“, waren sich Kreisverbandsvorsitzender Josef Lehmenkühler und Landrätin Eva Irrgang einig.
„Nach unseren Informationen stimmte eine Mehrheit von 299 Abgeordneten gegen die Verordnung, 207 Abgeordnete stimmten dafür, 121 enthielten sich. Die gemeinsame Informationsarbeit über alle Partner im Kreis Soest hinweg scheint Früchte getragen zu haben“, so Josef Lehmenkühler.
Wäre das Gesetz zum Tragen gekommen hätte sich Landwirtschaft in der heimischen Hellwegbörde enorm verändert, so Lehmenkühler. Gemüse, Kartoffeln, Raps und Zuckerrüben wären kaum noch anbaufähig und würden damit von den Flächen verschwinden, so habe es auch ein Gutachten der Soester Fachhochschule von Professor Dr. Friedrich Kerkhof bestätigt.
„Wir sind alle erleichtert, dass unser gemeinsamer Einsatz und die vielen Informationen, die wir gemeinsam mit der Wissenschaft den Abgeordneten zur Verfügung gestellt haben, sich gelohnt haben“, sagt der Vorsitzende der Landwirte.