Schönes Frühjahrswetter | 12. März 2025

Arbeiten auf Wiesen, Weiden und Feldern

Zur Grünlandpflege gehört im Frühjahr das Schleppen der Wiesen und Weiden, um Maulwurfshaufen, Unebenheiten und Güllereste zu verteilen.
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Pflege des Grünlandes wichtig; erste Arbeiten auf den Äckern in der Region

Kreis Ennepe-Ruhr/Hagen (wlv). Das schöne Frühjahrswetter freut die heimischen Bäuerinnen und Bauern. „Nachdem wir mit den ersten Düngearbeiten schon im Februar begonnen haben, konnten wir die ersten Märzwochen nun für verschiedene Feldarbeiten und die Grünlandpflege nutzen, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen Dirk Kalthaus. Im Vergleich zum letzten Jahr, im dem der Winter und der Frühlingsbeginn extrem regenreich und die Felder, Wiesen und Weiden lange aufgrund der Nässe nicht befahrbar gewesen seien, hätten in diesem Jahr die Frühjahrsarbeiten im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen zeitgerecht beginnen können, so der Landwirt.

Grünland braucht Pflege

„Für unsere Region mit ihrem hohen Anteil natürlicher Wiesen und Weiden, ist deren Pflege besonders wichtig,“ sagt Dirk Kalthaus.  So hätten die Landwirtinnen und Landwirte die erste Märzhälfte genutzt, um auf Wiesen und Weiden neben der Düngung auch Pflegearbeiten zu erledigen, so der Landwirtevorsitzende und erklärt: „Besonders Erdhaufen, die im Winter Maulwürfe oder Wühlmäuse aufgeworfen haben, Trittschäden und weitere Unebenheiten müssen beseitigt werden. Dazu fahren wir mit Wiesenschleppen über das Grünland, verteilen so die Erdhaufen und ebnen die Fläche wieder ein.“ Das mache man unter anderem deshalb, damit die Erde später, wenn das Gras gemäht werde, das Futter der Tiere nicht verschmutze. Das Schleppen des Grünlandes diene zudem dazu, eingetrocknete Güllereste von den Gräsern abzustreifen und zu verteilen, die Grasnarbe zu entfilzen und die Bestockung der Gräser anzuregen. „Wiesen und Weiden sind für uns Landwirtinnen und Landwirte in unserer Region die Futtergrundlage unserer Tiere, haben zudem aber auch einen großen Nutzen für den Klimaschutz,“ so Kalthaus, denn Grünland speichere durch den dauerhaften Bewuchs mit Gras und Kräutern eine erhebliche Menge an CO2.

Äcker machen guten Eindruck

„Auf dem Acker freuen wir uns darüber, dass die Pflanzen den Winter gut überstanden haben und die Felder nun zum Frühjahr einen guten Eindruck machen“, so der Landwirt. Im letzten Jahr sei das ganz anders gewesen, da hätte extreme Nässe für Ausfälle gesorgt und viele im Herbst eingesäte Felder hätten wieder umgebrochen und neu eingesät werden müssen. Aktuell werde in der Region Sommergetreide wie Hafer, Sommerweizen oder Sommergerste und auch Ackerbohnen gesät. Zudem würden Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt. „Mit einsetzender Vegetation benötigen die Pflanzen zum Wachstum Nährstoffe“, so Kalthaus und erläutert weiter: „Häufig werden diese durch Gülle und Mist zugeführt. Mit dem Ausbringen dieser natürlichen Dünger, die auf den Höfen in der Tierhaltung anfallen, schließen wir Nährstoffkreisläufe.“ Was dem Boden durch die Pflanzen an Nährstoffen entzogen werde, argumentiert er weiter, müsse man ihm auch wieder zufügen, sonst verarme er. „Wir hoffen deshalb, dass Spaziergänger und Anwohner Verständnis haben, wenn es mal nicht so gut riecht.“ Aber auch mineralische Dünger würden aktuell ausgebraucht.

Hintergrund: Warum „explodiert“ die Natur im Frühjahr?

Erst ab rund + 5 °C fangen Pflanzen an zu wachsen. Dieses ist allerdings nur ein ungefährer Wert, denn verschiedene Pflanzenarten haben auch ein unterschiedliches Wärmebedürfnis. So kann beispielsweise Wintergetreide schon ab +2,5 °C wachsen, während Mais erst bei +6 °C loslegt. Die Zeit, in der die Pflanzen wachsen, nennt man Vegetationsphase, die Zeit, in der sie es nicht tun - wie im Winter - nennt man Vegetationsruhe.

Wird es draußen wärmer, wachsen die Pflanzen schneller; allerdings nur bis zu einer gewissen Temperatur. Wird es den Pflanzen im Sommer zu warm, verlangsamt sich das Wachstum wieder. Das Frühjahr bietet also optimale Wachstumsbedingungen.