Bauern auf den Feldern
Ennepe-Ruhr-Kreis /Hagen (wlv). Nach dem Winter, der keiner war, treffen wir die Bauern schon seit längerem wieder auf den Feldern an. „Der sehr warme, trockene und sonnenscheinreiche Winter hat der Pflanzenwelt kaum eine Ruhephase gegönnt“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen Dirk Kalthaus. Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem der Winter sehr lang und kalt gewesen sei, hätten viele Pflanzen einen Entwicklungsvorsprung von rund vier Wochen.
„Den März haben wir Landwirte deshalb schon ausgiebig für viele Feldarbeiten nutzten können“, so Kalthaus. Die ersten Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen im Wintergetreide seien erfolgt. Ebenso genutzt hätten die Landwirte das schöne Wetter um Wiesen und Weiden zu „schleppen“, um damit Maulwurfshaufen und andere Unebenheiten zu beseitigen. Die Ausbringung der Gülle sei ebenfalls eine wichtige Frühjahrsarbeit, sagt der Landwirtevorsitzende, denn das Grünland und die Pflanzen, die im Herbst gesät worden seien, wie das Wintergetreide und der Raps, benötigten nun Nährstoffe um wachsen und gedeihen zu können. Auch die Flächen, die mit Mais bestellt werden sollen, würden aktuell mit Gülle gedüngt. „Gülle ist ein wertvoller organischer Dünger. Darin sind die Nährstoffe enthalten, die die Pflanzen zum Wachstum brauchen und die in den Kreislauf der Natur zurückgegeben werden“, sagt Kalthaus.
Was sagt der Bauernvorsitzende zum Frühjahr 2014 aus landwirtschaftlicher Sicht? „Da der vergangene Winter extrem mild war, hat das Wintergetreide nur einen sehr geringen - für die Ertragsbildung wichtigen - Kältereiz erfahren. Wie sehr sich das jedoch auf die Ernte auswirken wird, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“ Auch der Boden hätte sich ein wenig Frost gewünscht, sagt Kalthaus. Gefriert das Wasser im Erdreich, dehnt es sich aus und sprengt die Bodenpartikel auseinander, so wird die Krume locker, was der Landwirt als Frostgare bezeichnet. Zudem habe der Winter rund 30 Prozent weniger Niederschläge als im Schnitt der Jahre mit sich gebracht, so dass die Böden ein gewisses Wasserdefizit hätten. „Die aktuellen Arbeitsbedingungen sind allerdings hervorragend, denn die Böden sind durchgehend zu befahren“, so Kalthaus.
Ansprechpartner
Petra Drees-Hagen
Tel.: 02303/25310-36
Fax: 02303/25310-39
E-Mail schreiben