11. September 2021

Ernte 2021 im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen: Getreideernte nach vielen Unterbrechungen nun abgeschlossen Grasernte geht in die letzte Runde

Ennepe-Ruhr/Hagen (wlv). Die sommerliche Getreideernte im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen ist eingebracht. Sie dauerte deutlich länger und das Ende erfolgte später als in den letzten Jahren. Das wechselhafte Wetter habe dazu geführt, dass die Bäuerinnen und Bauern im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen viele Zwangspausen bei den Erntearbeiten hätten einlegen müssen, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Dirk Kalthaus und führt weiter aus: „Haben die trockenen Sommer der letzten Jahre dazu geführt, dass wir teilweise schon Anfang August mit der Ernte so gut wie durch waren, sind in diesem Jahr vereinzelte Restflächen erst in der ersten Septemberhälfte gedroschen worden."

Regelmäßige Regenfälle und niedrigere Temperaturen hätten dazu geführt, dass die Landwirtinnen und Landwirte immer nur in kurzen Zeitfenstern hätten ernten können, so Kalthaus. „Wer dann das Korn trocken eingefahren hatte, schaffte es oft nicht mehr vor dem nächsten Regen das Stroh zu pressen und musste wiederum auf besseres Wetter warten", sagt er. Teilweise habe das Stroh zwei Wochen im Regen gelegen und habe mehrmals gewendet und geschwadet werden müssen.

„Ertraglich erfüllte die Getreideernte nicht die Erwartungen, die das Frühjahr versprach", sagt er. Die gute Wasserversorgung im Mai und Juni und der optische Eindruck der Bestände hätten auf ein gutes Ergebnis hoffen lassen. „In diesem Jahr haben wir zwar viele, aber dafür kleine Körner geerntet, so dass das mengenmäßige Ergebnis leicht unterdurchschnittlich war", sagt er. Besonders Backweizen sei witterungsbedingt knapp, sagt er. „Da der reife Weizen häufig zu lange bei der feuchten Witterung nicht geerntet werden konnte und auf dem Halm verblieben ist, hat das die Backqualität beeinträchtigt", erklärt Kalthaus. Dieser Weizen sei dann nicht mehr als Backweizen zu vermarkten.

„Die Getreidepreise haben sich in diesem Jahr deutlich erholt", so Dirk Kalthaus. Auf dem Weltmarkt treffe eine gute Nachfrage auf reduzierte Mengen, die durch schlechtere Ernten in Russland und Europa bis hin zu Missernten in Nordamerika bedingt seien. Beson¬ders Brotweizen mit guten Backqualitäten würde am Markt nachgefragt.

Die für die Grünlandregion wichtige Grasernte wird in den kommenden Wochen in die letzte Runde gehen und dennoch könne diesbezüglich bereits jetzt eine positive Bilanz gezogen werden, so der Vorsitzende des Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen Dirk Kalthaus. „Grünland braucht Feuchtigkeit und die hatten wir im Frühjahr und Sommer 2021", sagt Kalthaus. Die Landwirtsfamilien mit Rindern, Pferden und Schafen müssten sich in diesem Jahr im Vergleich zu den letzten drei Dürrejahren keine Sorgen um das Futter machen.

In den Hochwassergebieten jedoch sehe das anders aus, sagt Landwirtevorsitzender Dirk Kalthaus. Berufskollegen und -kolleginnen aus Hagen und Orten rund um die Ruhr seien besonders hart getroffen, führt er weiter aus. Sowohl Grünland- als auch Ackerflächen hätten unter Wasser gestanden und der Aufwuchs müsse zwar geerntet, könne aber - wenn er mit Mineralölen oder anderen Schadstoffen konterminiert sei - nicht mehr genutzt werden. So bereite nicht nur der Verlust des Futters oder Getreides, sondern auch die kostspielige Entsorgung den betroffenen Landwirtinnen und Landwirten Sorge.

 

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