30. September 2016

Erntedankfest 2016

Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen (wlv). Am kommenden Sonntag feiern wir, wie traditionell am ersten Sonntag nach „Michaelis“ (29. September), Erntedank. Anlass für die heimische Landwirtschaft, Dank zu sagen und Bilanz zu ziehen.

Die Landwirte in der Region des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen feiern das Erntedankfest 2016 mit gemischten Gefühlen. „Die Erträge unter dem Durchschnitt, aber keine Missernte, die Erntebedingungen unterschiedlich und die Preise - besonders der für die Region wichtige Milchpreis -katastrophal“, skizziert Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr Hagen die Situation. Viele der heimischen Milchkuhhalter hätten ein schweres Jahr hinter sich. „Trotzdem sind wir froh und dankbar, dass wir die Ernte einbringen konnten und von den schlimmsten Wetterkapriolen verschont wurden.“

Die Getreideerträge seien im Bereich Ennepe-Ruhr / Hagen um zehn bis zwanzig Prozent geringer ausgefallen als im ertragsstarken Jahr 2015 und lägen um gut fünf Prozent unter dem langjährigen Mittelwert, sagt Kalthaus. Die Ursache für die reduzierte Ernte sei das unbeständige Wetter. Die Temperaturen im Juni und Juli seien zu gering und die Niederschläge zu hoch gewesen um eine optimale Ernte einzufahren. „Die Sonneneinstrahlung in der Kornfüllungsphase im Juni war sehr niedrig“, erklärt Kalthaus und führt fort: „Das wirkte sich negativ auf das Getreide aus. Die Körner sind kleiner und haben einen geringeren Rohproteinanteil und somit eine schlechtere Backqualität.“ Positiv für die Erntearbeiten sei das schöne Spätsommerwetter gewesen, so hätten die Bauern der Region die Weizenernte noch trocken einbrigen können.

Die Grasernte  sei dieses Jahr gut verlaufen. „Die Erntebedingungen waren zwar aufgrund des unbeständigen Wetters nicht ganz unproblematisch, aber mit der Quantität und Qualität von Silage und Heu sind wir zufrieden“, sagt Dirk Kalthaus.

Nicht zufriedenstellend sei die Preissituation in diesem Jahr. Besonders in der Milchwirtschaft gebe es einen Tiefpunkt, der die Landwirte um ihre Existenz bangen lasse. „Die Landwirte erwarten frühestens im späten Herbst einen leichten Anstieg der Milchpreise und auch für Fleisch sind die Erlöse erst diesen Sommer wieder leicht angestiegen“, so Kalthaus.

Auch für die Pflanzen, die jetzt noch auf den Feldern stehen oder bei denen die Ernte bereits begonnen hat, habe das Wetter Nachteile gehabt. Bei Mais zum Beispiel seien die Erträge dieses Jahr ebenfalls unterdurchschnittlich. „ Auch hier hatten die geringen Temperaturen im Juni und Juli einen negativen Einfluss“, sagt Kalthaus.

Zum Erntedankfest 2016 blickt Kalthaus zwar bedrückt  auf die angespannte wirtschaftliche Situation und die teilweise akuten Existenzprobleme auf vielen Höfen. Trotzdem ist er dankbar für die eingebrachte Ernte.


 

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