Extrem problematische Getreideernte
Ennepe-Ruhr/Hagen (wlv). „Es hätte eine gute Ernte werden können“, sagt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen und schaut besorgt zum Himmel und auf die Wettervorhersage. Aber der regnerische August machte den Bauern einen Strich durch die Rechnung.
„Rund 20 bis 30 Prozent des Weizens, des Hafers und der Triticale stehen im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen immer noch auf den Feldern“, sagt der Landwirt. Allerdings gebe es regional eine breite Streuung, denn die Niederschläge seien zum Teil lokal sehr unterschiedlich ausgefallen.
Die Getreideernte bleibt eine Hängepartie. Sie gestaltet sich für viele Bauern in der Region in diesem Jahr zu einer harten Geduldsprobe. Immer wiederkehrende Niederschläge unterbrechen ständig die Getreideernte und zerren an den Nerven der Landwirte. „Bis jetzt gestaltete sich die Weizenernte als sehr schwierig. Das Wetter ließ nur vereinzelt kurzzeitige Erntearbeiten zwischen den Regenfronten zu und wir konnten immer nur kleine Zeitfenster nutzen. Bei den aktuell wenig sommerlichen Temperaturen dauert es zudem entsprechend lange, bis das Korn abtrocknet“, sagt Kalthaus. Als besonderes Problem käme in diesem Jahr noch hinzu, dass die Starkniederschläge im Juni in einigen Regionen die Getreidehalme flach an den Boden gedrückt hätten. „Dieses Getreide braucht natürlich deutlich länger um zu trocken“, sagt der Landwirt.
„Wenn das reife Korn zu lange bei der feuchten Witterung auf dem Halm verbleibt und nicht geerntet werden kann, beginnt es zu keimen und das geht auf Kosten der Qualität“, sagt Kalthaus. Dieses Getreide sei dann nur noch mit Abzügen zu vermarkten.
Die Hoffnung die restlichen Getreideflächen noch wirklich trocken ernten zu können hat der Landwirtevorsitzende schon aufgegeben: „Es geht nur noch darum, zu retten was zu retten ist und zu versuchen, die Ernte irgendwie einzubringen.“
Auch das Stroh, auf das viele Landwirte in der Region als Einstreu für das Vieh dringend angewiesen seien, faule nun auf den Feldern vor sich hin. Die Situation sei mehr als bedrückend für die heimischen Bauern.
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