Großkundgebung der Landwirte in Münster
Ennepe-Ruhr-Kreis /Hagen (wlv). Die erneute Novellierung der Düngeverordnung bewegt die heimischen Landwirte: Unter dem Motto „Bauern brauchen Zukunft - Zukunft braucht Bauern!“ veranstaltet der Westfälisch-Lippische Landwirtschafts-verband am 4. April eine Großkundgebung in Münster auf dem Domplatz. Rund 5000 Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen und zahlreiche Traktoren werden er-wartet, zudem kommen Bauern und Bäuerinnen aus Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern.
„Die Konsequenzen für die Landwirtschaft durch die neue Verschärfung der Düngeverordnung sind enorm“, bringt es der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Dirk Kalthaus auf den Punkt. „Wir wollen mit der Großkundgebung deutliche Zeichen an die Politik richten. Gleichzeitig betont er: „Wir wollen unser Wasser sauber halten.“ Der Schutz des Grundwassers sei den Bauern außerordentlich wichtig. Doch die neuen Vorschläge seien das bislang letzte Beispiel einer Reihe von immer mehr kostensteigernden Auflagen und Wünschen an die Landwirtschaft. „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo sich Politik und Gesellschaft entscheiden müssen, ob sie auch künftig noch eine von bäuerlichen Familienbetrieben getragene flächendeckende Landwirtschaft in Deutschland wollen“, sagt Kalthaus und weiter: „Wir brauchen dringend eine ehrliche Diskussion, unter welchen Voraussetzungen dies möglich ist.“ Weiter solle die Kundgebung ein deutliches Zeichen für die Dialogbereitschaft der Landwirte setzen. „Wir wollen vor Ort unsere Bemühungen beim Wasser- und Artenschutz zeigen“, so der Vorsitzende.
Zum Hintergrund: 2017 ist eine neue Düngeverordnung in Kraft getreten, die die Landwirte vor große Herausforderungen stellt. „Vieles in dieser Verordnung ist richtig und wird von den Bauern mitgetragen“, unterstreicht Kalthaus. Er weist aber darauf hin, dass es Zeit brauche, bis der Erfolg der bereits ergriffenen Maßnahmen der laufenden Düngeverordnung Wirkung zeige und messbar sei. Nun jedoch habe das Bundeslandwirtschaftsministerium ohne Absprache mit Fachleuten einen Vorschlag zur weiteren Verschärfung des Düngerechts an die EU gereicht, die die Landwirt¬schaft auch im Ennepe-Ruhr Kreis und Hagen erheblich verändern werde. „Die beabsichtigte ‚Verschärfungen der Verschärfung‘ bedroht die gesamte Landwirtschaft – egal, ob ökologisch oder konventionell, ob Acker-, Gemüse-, Obstbauer oder Tierhalter“, sagt er.
Die Großkundgebung beginnt am 4. April um 10.30 Uhr auf dem Domplatz in Münster. Erwartet werden neben verschiedenen Bauernpräsidenten die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und NRW-Agrarministerin Ursula Heinen-Esser.
Der Landwirtschaftliche Kreisverband Ennepe-Ruhr/Hagen plant den Einsatz von Bussen. Wer noch kurzfristig Interesse hat, gemeinsam mit dem Bus nach Münster zu fahren, kann sich melden unter: Tel. 02303/253100, Mail: info-un@wlv.de.
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Petra Drees-Hagen
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