„Gülleduft“ liegt in der Luft
Kreis Ennepe-Ruhr/Hagen (wlv). Wer auf dem Land wohnt, wird es schon naserümpfend bemerkt haben: Seit Anfang Februar weht immer mal wieder „frische Landluft“ über die heimischen Felder, Wiesen und Weiden. Der Grund des plötzlich einsetzenden Duftes: Die Bauern bringen die Gülle aus. „Gülle, Mist oder Substrate aus Biogasanlagen sind wichtige natürliche Dünger“, erläutert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Dirk Kalthaus.
„Mit dem Ausbringen dieser natürlichen Düngemittel schließen wir Nährstoffkreisläufe“, so der Vorsitzende. Was dem Boden durch die Pflanzen an Nährstoffen entzogen werde, argumentiert er weiter, müsse man ihm auch wieder zufügen, sonst verarme er.
Dass Gülle auch ihre Schattenseite hat, ist den Landwirten bewusst. Besonders beim Ausbringen werden Geruchsstoffe freigesetzt, die für Anwohner oder Fußgänger eine Geruchsbelästigung darstellen können. „So versuchen wir Landwirte mit verschiedenen Methoden, die Gerüche einzudämmen“, erläutert der Vorsitzende. Werde auf dem unbestelltem Ackerland die Gülle direkt nach dem Ausbringen eingearbeitet, sei die Belästigung relativ schnell reduziert. Im Getreide oder auf Wiesen und Weiden sei das natürlich nicht möglich. Die Bauern gäben sich aber auch hier durch bodennahe Ausbringung Mühe, die Geruchsbelästigung möglichst zu minimieren, so Kalthaus. Ganz verhindert werden könne diese jedoch nicht, so bittet er Anwohner und Spaziergänger um Verständnis. Dass in diesem Jahr die Gülledüngung möglicherweise etwas stärker wahrgenommen werde, liege daran, dass aktuell kaum Regen auf die gedüngten Pflanzen falle und sich somit der Geruch etwas länger halte, sagt der Vorsitzende.
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