Landwirtevorsitzender Kalthaus zu aktuellen EU-Beschlüssen
Ennepe-Ruhr/Hagen (wlv). Am frühen Morgen des heutigen Tages (21. Oktober) haben sich die Agrarminister der europäischen Union auf die allgemeine Ausrichtung der „Gemeinsamen Agrarpolitik" (GAP) verständigt.
„Brüssel ist zwar weit weg, der Beschluss aber für uns Landwirte hier in der Region von größter Bedeutung, da die Agrarpolitik sehr stark europäisch bestimmt wird", sagt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen.
Grundsätzlich seien die Beschlüsse des Agrarrates eine solide Grundlage für eine Einigung über das GAP-Gesamtpaket für die demnächst anstehenden Trilogverhandlungen mit Parlament und Kommission. Einer der Kernpunkte sei die Koppelung der Ausgleichszahlungen an zusätzliche Umweltauflagen gewesen, sagt Kalthaus. Auch jetzt seien die Zahlungen schon an entsprechende Auflagen gebunden, das solle nun noch von Seiten der EU-Agrarpolitik intensiviert werden.
Der Beschluss sieht nun vor, dass 20 Prozent der Direktzahlungen für sogenannte „Eco-Schemes", also Öko-Regelungen reserviert sein müssen. „Jetzt ist es wichtig, dass die Umsetzung für uns Landwirte zumindest annähernd praktikabel wird", kommentiert Kalthaus die Beschlüsse. Häufig wolle man alles auf einmal erreichen, die „eierlegende Wollmichsau" gebe es aber nicht. „Es gibt zahlreich Zielkonflikte", sagt er und führt als ein Beispiel auf: „Setzen wir weniger Pflanzenschutz ein, müssen wir das Unkraut mechanisch bekämpfen und häufiger über den Acker fahren, was einen höheren CO2 –Ausstoß verursacht. Zudem ist dann auch die Gefahr größer, dass die Gelege der Bodenbrüter, wie beispielsweise der Feldlerche oder des Kiebitz, zerstört werden." Die heimischen Landwirte bräuchten nun eine praktikable und EU-weit annähernd einheitlich gestaltete Umsetzung, damit gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschten, sagt der Landwirtevorsitzende.
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