20. Mai 2021

Richtiges Verhalten in Feld und Flur

Ennepe-Ruhr-Kreis /Hagen (wlv). Das Pfingstwochenende steht vor der Tür und bei sinkenden Inzidenzwerten ist das Treffen mit Freunden zumindest in reduziertem Umfang wieder möglich. Eine Radtour durch die Feldflur oder ein Picknick im Grünen wird für viele Freundeskreise in diesem Jahr vermutlich die Alternative zum Kurzurlaub sein.

„Wir beobachten seit dem Beginn der Pandemie viel mehr Spaziergänger und Fahrradfahrer auf den Feldwegen als in anderen Jahren", sagt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen. „Nicht selten werden wir Landwirte gefragt, was in Feld und Flur in Ordnung ist und was nicht", so Kalthaus. Häufig seien Fahrradfahrer und Fußgänger unsicher, wo sie sich überall bewegen dürften. Aber die Antwort sei recht einfach. „Bitte bleiben Sie auf den Wegen. Felder sind zu dieser Jahreszeit mit Früchten bestellt und der Aufwuchs der Wiesen wird als Futter für unsere Tiere genutzt", so sein Appell. Jeder, der darüber laufe oder fahre, schädige die Pflanzen.

Was ist mit Bello?

Auch der Hund sollte auf den Wegen bleiben, so Kalthaus. Das Frühjahr sei die Zeit, in der die Tiere in Feld und Flur ihre Jungen aufzögen. Freilaufende Hunde seien für diese Tiere eine große Gefahr. „Wildtiere verfügen über sehr gute Sinne; selbst den friedlichsten Hund empfinden sie als feindliche Gefahr", sagt er. Bodenbrüter wie Kiebitz, Rebhuhn oder Feldlerchen würden ihr Gelege und ihren Nachwuchs bei Beunruhigung verlassen. „Die Eier und. Küken kühlen aus, werden lebensschwach und verenden. Auch Feldhasen, Rehe und andere Wildtiere sehen den Hund als Feind an und geraten schnell in Panik", sagt der Landwirt und Naturfreund.

„Zudem ist auch Hundekot in Wiesen und Weiden eine vielfach unterschätzte Gefahr für unsere Tiere", so Kalthaus. Krankheitserreger im Hundekot könnten beispielsweise bei Rindern zu Fehl- oder Totgeburten führen.

Weidetiere

In der Nähe von Weidetieren solle man sich zudem ruhig und besonnen verhalten.
Krach oder hastige Bewegungen könnten die Tiere erschrecken und in Panik versetzten. „Bitte auch keinen Müll in der Nähe von Wiesen und Weiden liegen lassen, denn der bekommt den Tieren überhaupt nicht gut", sagt Dirk Kalthaus. Kühe beispielsweise könnten kleinere Gegenstände leicht mitfressen. Besonders spitze Metallteile und scharfe Kanten gefährdeten dabei die inneren Organe der Tiere. „Setzt sich ein spitzer Metallgegenstand fest, ist das für ein Tier sehr schmerzhaft und kann sogar sein Leben gefährden", so der Landwirt, der dieses Problem kennt.

Und das Picknick?

„Was gibt es Schöneres als mit Kindern in der Natur zu picknicken?" so Kalthaus. Am Rand von Feldwegen sei das kein Problem. An vielen Stellen im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen finde man auch Bänke oder Sitzgarnituren. „Aber bitte, nehmen Sie jeglichen Müll wieder mit. Auch Reste von Nahrungsmitteln sollten auf jeden Fall wieder eingepackt werden. Die Wurst vom Brot kann beispielweise die Afrikanische Schweinepest, die seit September Deutschland im Osten erreicht hat, auf unsere Wildschweine übertragen", so sein Appell.

„Wenn Sie etwas wissen möchten, scheuen Sie sich nicht, Bauern anzusprechen, die auf den Feldern arbeiten oder die Sie auf Feldwegen treffen", so der Landwirtevorsitzende. „Wir Landwirte freuen uns über jegliches Interesse an der Natur, unseren Tieren und den Früchten auf den Federn", sagt er.

Ansprechpartner

Petra Drees-Hagen

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