Volles Haus beim Kreisverbandstag der Landwirte
Ennepe-Ruhr/Hagen (wlv). Über ein volles Haus konnte sich der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen Dirk Kalthaus am Dienstagabend freuen. Rund 450 Bauern, Bäuerinnen sowie weitere Gäste waren zum Kreisverbandstag, zu dem der Landwirtschaftliche Kreisverband Ennepe-Ruhr/Hagen gemeinsam mit seinem Nachbarkreisverband Ruhr-Lippe in den Freischütz in Schwerte eingeladen hatte, zusammen gekommen.
„Lebensmittel: Wissenschaft oder eine Frage des Vertrauens?“, so lautete der Vortrag des Präsidenten des Bundesinstitutes für Risikobewertung in Berlin, Prof. Dr. Andreas Hensel. Im Anschluss ging es in die Diskussion, in der auch der Fachbereichsleiter Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Unna Josef Merfels die Situation in der Region darstellte und der Mediziner und Journalist Thomas Schwarz aus Dortmund aus seinen zwei unterschiedlichen beruflichen Blickwinkeln argumentierte.
„Ist die Tatsache, dass sich Rückstände von Wirkstoffen in Lebensmitteln ermitteln lassen, auch gleichdeutend mit einer Gesundheitsgefährdung des Verbrauchers?“, fragte Landwirtevorsitzender Dirk Kalthaus. „Das Problem von heute ist auch ein Problem der modernen Analytik; man kann fast alles messen und findet auch fast alles“, antwortete der Wissenschaftler. Es sei inzwischen nicht mehr schwer, ein Roggenkorn in zwei Welternten festzustellen. „Essen ist stark emotionalisiert“, sagte Hensel. So gebe es ein objektives Risiko, das sich an naturwissenschaftlich messbaren Kriterien orientiere und ein subjektives Risiko, das von sozio-kulturellen Kriterien abhängig sei. „Das führt dazu, dass wir uns vor den falschen Dingen fürchten“, so der Wissenschaftler. In der anschließenden Diskussion waren sich alle Diskutanten einig, das ein vollkommen unterschätztes Risiko von der eigenen Küchenhygiene abhängt. „Die Ursache liegt schlichtweg an mangelhaft gereinigten Messern und Schneidbrettern, an kontaminierten Spültüchern und Schwämmen oder an fehlender oder fehlerhafte Handhygiene“, sagte der Arzt und Journalist Thomas Schwarz.
Zum Thema „Arzneimitteleinsatz in der Tierhaltung“ machte Landwirtevorsitzender Dirk Kalthaus deutlich: „Ein Einsatz von Medikamenten ist manchmal alternativlos - und zwar zum Schutz des Tieres. Tiere brauchen unsere bestmögliche Aufmerksamkeit - aus wirtschaftlicher sowie aus ethischer und moralischer Sicht. Ein anderes Verhalten halte ich für nicht tragbar.“
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