Wasserschutz: Kooperation besser als starres Ordnungsrecht
„Der kooperative Ansatz ist der richtige“, das stellten alle Teilnehmer beim Pressetermin am 2. Juli auf dem Hof der Familie Abel in Breckerfeld fest. Gemeinsam mit dem Trinkwasserversorger AVU hatte der Landwirtschaftliche Kreisverband Ennepe-Ruhr/Hagen am 2. Juli 2020 zum Pressetermin „Wasserqualität und Wasserschutz praktisch - Wie erfolgreich ist die Zusammenarbeit zwischen Wasser-und Landwirtschaft?“ eingeladen.
78 Prozent der Betriebsfläche des Milchviehbetriebes Abel liegt im Wassereinzugsgebiet der Ennepetalsperre, die Hofstelle liegt direkt auf dem Quellgebiet des Baches „Kehrbecke“; keine einfache Situation um Landwirtschaft zu betreiben. So ist Familie Abel langjähriges Mitglied der Wasserkoperation zwischen dem Wasserversorger und der Landwirtschaft.
Als „gut im Fluss“ bezeichnete AVU-Vorstand Uwe Träris denn auch die Kooperation. Er stellte die Vorteile für die AVU-Kunden heraus: „Neben den seit Jahren guten Nitratwerten weit unterhalb der Grenzwerte sichern wir gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Betrieben die Wassergüte.“ Und da der kooperative Ansatz nicht nur in Breckerfeld, sondern im ganzen Land, d.h. in 116 Wasserkooperationen in NRW, Erfolge zeigt, wie Dr. Harald Lopotz von der Landwirtschaftskammer herausstellte, waren sich die Teilnehmer einig, dass der Ansatz der richtige ist.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier stellte deutlich heraus und richtete seinen Apell auch an den anwesenden Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW (MUNLV) Dr. Heinrich Bottermann: „Mit Blick auf die Erfolge im Trinkwasserschutz fordern die Landwirtschaftsverbände in NRW das Kooperationsmodell nicht nur zu stärken, sondern auch in die Bereiche außerhalb von Schutzgebieten zu tragen. Freiwillige Kooperation muss Vorrang vor einem zu strengen und wenig auf die örtlichen Gegebenheiten angepassten Ordnungsrecht haben."