Erntedank im Märkischen Kreis | 30. September 2025

"Ein gutes Jahr"

Ralf Crummenerl, Fabian Hedfeld und Hubert Pevelingen berichten von der Gründung der GbR mit drei Bauernhöfen.
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Das Erntejahr: Getreide brachte große Mengen und gute Qualität, für Milchbauern läuft es im Moment gut

Rönsahl / Märkischer Kreis. „Ein gutes Jahr“ – so fasst Ulrich Brinckmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Märkischer Kreis, die lokale und regionale Ernte bei Getreide und Ackerfrüchten beim Erntegespräch in Rönsahl zusammen. Kreisverbands-Vize Hendrik Vedder ergänzt für die Tierhalter: „Mit fünf Grasschnitten war das Grünland in diesem Jahr traumhaft ertragreich. Und jetzt wird auch noch eine üppige Maisernte erwartet, wir haben Winterfutter ohne Ende.“ Dr. Christina Große-Frericks, ebenfalls Kreisverbands-Vize: „Schon seit 20 Jahren ist die Crummenerl-Peveling-Hedfeld GbR ein Beispiel für den #ZukunftsBauern“ – Arbeitsteilung führt hier zu zufriedenen, ökonomisch und ökologisch erfolgreichen Bauernfamilien.“

Ulrich Brinckmann kann es kaum glauben: „Schon am 20. September war fast alles abgeerntet – das ist fürs Sauerland sehr früh. Gestört hat die Ernte nur der Regen Ende Juli/Anfang August, da gab es immer wieder Unterbrechungen. Selbst die Kartoffeln sind schon aus der Erde.“

Ertragreiche Felder

Und dabei war alles sehr ertragreich im Erntejahr 2025 – Getreide und Kartoffeln vor allem. Das führt stellenweise zu Abnahmeschwierigkeiten. Bei Kartoffeln wird bereits über alternative Verwertungsmöglichkeiten wie Biogasanlagen nachgedacht, das Getreide hingegen muss vielerorts noch in der eigenen Scheune aufbewahrt werden, bis sich jemand findet, der es kauft und auch abholt.

Gemüse braucht Wasser, Obst fantastisch

Kurz geht Brinckmann noch auf andere Erzeugnisse aus dem Märkischen Kreis ein: Im Gemüseanbau im Norden des Kreises beobachtet er eine Bewässerung, für das Gemüse war es zu trocken. Überall ist eine regelrechte Apfelschwemme sichtbar – selbst Hobbygärtner und Betreuer von Streuobstwiesen drängeln sich derzeit an den mobilen Apfelpressen. Professioneller Obstanbau ist im Märkischen Kreis selten, aber eine Obstplantage befindet sich in Iserlohn-Rheinermark: Der Obsthof Küpper.

Grasernte

Beim Gras ist die Fülle einfacher zu bändigen: Lagerkapazitäten sind auf den Höfen meist ausreichend vorhanden und die Silage wird nach und nach an die Tiere verfüttert. Hendrik Vedder „Es ist gut zu wissen, dass die Tiere immer satt werden.“

Genauer führt Vedder aus: „In Bezug auf die Ernte auf dem Grünland war es insgesamt ein normales Jahr. Nach geringen Niederschlägen im März/April konnte der Mais schon ab Mitte April gesät werden. Der erste Schnitt entwickelte sich dennoch normal und konnte Ende April Anfang Mai geschnitten werden bei guten Qualitäten und Erträgen. Beste Wuchsbedingungen hatte auch der zweite Schnitt der vier Wochen später geerntet wurde und dem ersten in Qualität und Quantität in nichts nachstand. Der dritte Schnitt war getrübt von fehlenden Niederschlägen und fiel mengenmäßig deutlich geringer aus. Hier boten sich im Juni viele Gelegenheiten Heu zu trocknen.

Auch der vierte Schnitt konnte zeitig im August gemäht werden, sodass schon Mitte September der fünfte Schnitt anstand. Deutlich geringer fiel die Heuernte im Juni aus, welche nachhaltig durch die Trockenheit im März/April im Wachstum gehemmt war.

Auf einigen Grünlandflächen, wie auch im Mais, haben Schwarzwildschäden zugenommen. Eine Folge der schlecht bejagbaren Borkenkäferkalamitätsflächen.

Die Silomaisernte startet in Kürze bei augenscheinlich guten Erträgen.“

#ZukunftsBauer

Christina Große-Frericks geht auf das Projekt #ZukunftsBauer ein, das inzwischen eine Bewegung im Deutschen Bauernverband geworden ist, allen voran im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV). Optimistischer, selbstbewusster, zuversichtlicher Blick auf den eigenen Betrieb, das eigene Tun. Vorhandenes schätzen, Entwicklungsmöglichkeiten sehen, Neues wagen. Das ist die Kernidee des #ZukunftsBauern. Und: Bei Schwierigkeiten: Sich Hilfe holen! Diese Kooperation hier in Rönsahl ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man Kräfte bündeln kann, kleine Betriebe zusammenlegen und damit natürlich auch die in Generationen gewachsene Kulturlandschaft erhalten.

 

Alle Informationen und Zahlen zur Ernte in Westfalen-Lippe finden Sie hier:

https://wlv.de/presse/pressemeldungen/gute-ertraege-hoher-preis-und-kostendruck-forschung-unerlaessl

 Teilnehmer:

Ulrich Brinckmann Iserlohn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Märkischer Kreis

Dr. Christina Große-Frericks Iserlohn, zweite Vorsitzende

Hendrik Vedder Meinerzhagen, zweiter Vorsitzender

Nikola Galla, Geschäftsführerin des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes

Ralf Crummenerl (GbR)

Hubert Peveling (GbR)

Fabian Hedfeld (GbR)

Louis Hedfeld (GbR in Kürze)

Thomas Hedfeld (Mitbegründer GbR)

Helmut Hedfeld (Senior)

Barbara Kruse, Pressesprecherin WLV Südwestfalen

 

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Kreisverbandsvorsitzender Ulrich Brinckmann
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stellv. Kreisverbandsvorsitzender Hendrik Vedder
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stellv. Kreisverbandsvorsitzender Dr. Christina Große-Frericks
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Ralf Crummenerl, Hubert Peveling, Fabian, Louis und Thomas Hedfeld (von links)