Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl

Münsteraner Landwirtschaft diskutiert mit Oberbürgermeisterkandidaten
Wie stellen sich die Oberbürgermeisterkandidatin und -kandidaten die Zukunft der Landwirtschaft in Münster vor? Unter dieser Frage stand die gestrige Podiumsdiskussion des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster auf dem Hof Stertmann in Münster-Nienberge. Rund 100 Münsteraner Landwirtinnen und Landwirte, aber auch viele interessierte Anwohnerinnen und Anwohner diskutierten mit den vier Kandidaten der Oberbürgermeisterwahl im September: Dr. Georg Lunemann (CDU), Tilman Fuchs (Grüne), Stephan Brinktrine (SPD) und Maren Berkenheide (Volt) rund um Landwirtschaft und (Agrar-) Politik in Münster.
„Tierhaltung, Flächenverbrauch, Vermarktung oder Erneuerbare Energien – das sind nur einige der politischen Themen, die uns Münsteraner Landwirte, gerade auch vor der anstehenden Kommunalwahl, umtreiben. Die Meinungen und Blickrichtungen unserer Oberbürgermeisterkandidatin und -kandidaten zu diesen Themen zu diskutieren, ist für uns als Landwirtinnen und Landwirte besonders wichtig. Schließlich gestaltet die Kommunalpolitik viele der Themen federführend, die uns und unsere Arbeit direkt vor der eigenen Haustür betreffen.“ sagt Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Münster und eine der Moderatorinnen der Podiumsdiskussion. „Ich möchte aber auch nochmal Jede und Jeden dazu aufrufen, am 14. September vom eigenen Stimmrecht Gebrauch zu machen und so unsere Demokratie vor Ort in landwirtschaftlichen Themen, aber auch weit darüber hinaus, zu stärken.“ ergänzt die Vorsitzende.
Einige ganz persönliche Informationen der Politikerin und Politiker gab es zu Beginn der Veranstaltung: In einem „This or That“- Format hatten die vier Kandidaten die Möglichkeit, möglichst schnell eine von zwei Alternativen zu wählen. Nach landwirtschaftlichen Fragen, die mit einem Augenzwinkern präsentiert wurden: „Lieber mit dem Fahrrad durch den Ludgerikreisel oder mit dem Trecker über den Prinzipalmarkt?“ startete die Diskussionsrunde, bei der der Flächenverbrauch und die Verpachtung städtischer Flächen genauso thematisiert wurden wie Tierhaltung, Betriebsentwicklung, Genehmigungsverfahren, Erneuerbare Energien und Vermarktung. Deutlich wurde, Landwirtschaft ist mehr als Flächenlieferantin für die städtische Entwicklung, das Gefälle zwischen Stadt und Land muss ausgeglichen werden, dazu gehören auch Infrastruktur-Anbindung und -Ausbau. Rund 50 % der Stadtfläche wird von landwirtschaftlichen Familienbetrieben bewirtschaftet, Landwirtschaft und der ländliche Außenbereich gehören genauso zur Stadt, wie der Prinzipalmarkt, so die deutlichen Aussagen der Landwirte und Landwirtinnen. Einig waren sich alle vier Kandidaten darin, im engen Austausch mit der Landwirtschaft zu bleiben und die Perspektiven der Münsteraner Landwirtinnen und Landwirte in politischen Entscheidungen miteinzubeziehen.