Gerste eröffnet den Erntereigen

Schulze Bockeloh: „Wir erwarten durchschnittliche Erträge, bei hoffentlich guten Qualitäten“
Münster <WLV> Die Staubwolken über den Feldern in Münster kündigen es an: Im Stadtgebiet ist die Gerstenernte gestartet. Nachdem das Korn herangereift ist, rücken die Landwirtinnen und Landwirte in diesen Tagen mit schweren Maschinen auf die Äcker aus. Wenn sich das Mähwerk über den noch wogenden Getreidefeldern senkt, dauert es je nach Wetterlage nur wenige Tage, bis das Korn auf die Höfe eingefahren und der Rest der Pflanze zu großen Strohballen weiterverarbeitet wurde. Durch die zunächst längere Trockenphase im Frühjahr sind die Ähren zwar verkürzt, allerdings haben sich die Körner im weiteren Verlauf gut entwickelt und lassen insgesamt durchschnittliche Erträge erwarten.
„Trotz teils schwieriger Wachstumsdingungen mit langer Trockenheit im Frühjahr und teils kräftigen Niederschlägen im Mai konnte die Gerste zuletzt gut heranreifen und zeigt eine gute Kornfüllung. Wir erwarten durchschnittliche Erträge, bei hoffentlich guten Qualitäten. Die Erntebedingungen sind bei diesem Wetter gut, so können wir das Getreide trocken einfahren“, sagt Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster. „Gerste wird in Münster insbesondere als Tierfutter – etwa in der Schweinemast und Sauenhaltung – eingesetzt. Auch für unsere Milchkühe ist sie Bestandteil des Futters“, weiß Landwirtin Susanne Schulze Bockeloh.
Die nun geerntete Wintergerste wurde bereits im Herbst des Vorjahres – 230 bis 350 Körner pro Quadratmeter – ausgesät. Gerste ist neben dem Weizen eine der am häufigsten angebauten Getreidearten. Der noch auf den Feldern stehende Weizen, sowie Roggen, Triticale, Hafer und Raps werden traditionell im Juli geerntet. Von September bis Oktober folgt dann der Mais, der aktuell noch mitten im Wachstum steht. „Die Erträge und Qualitäten können durchaus variieren – abhängig von der Bodenbeschaffenheit und den Witterungsverhältnissen vor Ort. Daher sind Vorab-Prognosen immer schwierig, Insgesamt gehe ich für Münster von einer zufriedenstellenden Ernte aus“, sagt Susanne Schulze Bockeloh.
In Münster werden auf rund 6.300 Hektar Getreide angebaut. Damit macht das Getreide circa die Hälfte der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (12.715 Hektar) im Kreisverbandsgebiet aus. Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Maschinen, die zur Ernte des Getreides eingesetzt werden, sind immer leistungsfähiger, aber auch größer. „Innerhalb von nur wenigen Tagen fahren Landwirtinnen und Landwirte große Erntemengen vom Feld zum Hof, zum Handel oder zum Verarbeiten. Wir hoffen auf das Verständnis der Bürger, wenn durch große Maschinen in diesen Tagen der Verkehr hier und da ein wenig zähflüssiger läuft – wir müssen das gute Wetter nutzen, um das Getreide trocken einzufahren“, so Schulze Bockeloh.