Geschmack der roten Frucht überzeugt
Regionaler Aspekt der Erdbeerernte ist wesentliches Qualitätsmerkmal
Münster <WLV> Feldfrische Erdbeeren sind auf den Münsteraner Höfen Bäcker und Lütke Laxen in Gelmer ab sofort verfügbar. Die Erdbeerbauern Stephan Bäcker und Burkhard Lütke Laxen freuen sich, dass die roten Beeren nun seit einigen Tagen unter freiem Himmel heranreifen und geerntet werden. Bedingt durch den Regen und die kalte Witterung im April ist die Freilandernte etwas später gestartet als im Durchschnitt der Vorjahre. „Die Qualität der Erdbeeren überzeugt geschmacklich und lässt gute Erntemengen erwarten. Die Beeren sind – auch durch nur geringe Fröste in den Wintermonaten – gut herangereift. Durch die verschiedenen Sorten können wir über die ganze Saison frische Erdbeeren aus regionalem Anbau anbieten“, freut sich Erdbeer- und Spargelbauer Stephan Bäcker. Auf einer Fläche von rund 70 Hektar werden in Münster 630 Tonnen (bei neun Tonnen pro Hektar) Erdbeeren jährlich geerntet (Stand: 2022).
„Aus verfrühtem Anbau mit Mini-Sonnentunnel ernten wir unsere Erdbeeren schon seit einigen Tagen. Wir bauen Erdbeeren ausschließlich nach ökologischem Anbauverfahren an, d.h. die Früchte werden nicht chemisch gespritzt oder mit Mineraldünger gedüngt“, sagt Burkhard Lütke Laxen. „Der regionale Aspekt steht bei der Erdbeerernte absolut im Mittelpunkt. An unseren Verkaufsständen im gesamten Stadtgebiet bekommen Kunden Erdbeeren, die morgens frisch und schonend vom Feld geerntet wurden“, weiß Stephan Bäcker, dessen Betrieb inmitten der Rieselfelder liegt.
„Für unsere Landwirtschaft insgesamt und speziell für die regionale Vermarktung ist der Erdbeeranbau ein wichtiger Bereich. Die angebotenen Erdbeeren können frischer nicht sein, da sie direkt vor den Toren der Stadt angebaut und geerntet werden“, macht Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, deutlich. „Der regionale Aspekt ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal, das die Münsteraner Erdbeere von importierten Beeren unterscheidet – das sieht und schmeckt man“, wirbt Susanne Schulze Bockeloh für das heimische Obst.
Ganze 2,3 Kilogramm Erdbeeren isst jeder Deutsche im Durschnitt pro Jahr und die Nachfrage nach den leckeren Früchten ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Damit liegt die Erdbeere nach dem Apfel auf Platz zwei der Beliebtheitsskala beim Obst. Rund 70 bis 80 Prozent der Erdbeeren werden über die Direktvermarktung ab Hof und zahlreiche Verkaufsstände und Selbstpflückfelder vertrieben. Das Münsterland stellt mit circa 120 Erdbeerbetrieben einen wesentlichen Teil der NRW-Produktion dar. Dazu kommt die Besonderheit, dass es in Westfalen-Lippe ungefähr 400 Betriebe mit Selbstpflückfeldern gibt, die in diesen Tagen wieder die Möglichkeit bieten, Erdbeeren direkt vom Feld zu sammeln.