Drainagen auf Feldern: Management in Trockenperioden und bei Staunässe

Schulze Bockeloh: „Drainagen auf Feldern haben mehrfachen Effekt für Umweltschutz“
Münster <WLV> Der Klimawandel ist auf Münsters Feldern zuletzt durch lange Trockenperioden in den Sommermonaten und kurzfristigen Niederschlag mit starker Intensität in den Frühjahrs- und Herbstmonaten zutage getreten. Für die hiesigen Landwirtinnen und Landwirten waren die Auswirkungen durch ausgetrocknete Böden, fehlende Grundwasserspeicher, für die Pflanzen schädliche Staunässe und in der Folge immer geminderte Ernten bis hin zu Ernteverlusten deutlich spürbar. Der Einsatz von Drainagen kann helfen, Staunässe im Boden zu vermeiden bzw. den Boden während der Vegetation mit ausreichend Wasser zu versorgen. Auf dem Betrieb Schulze Dieckhoff in Münster-Sprakel wurde nun ein spezielles System installiert, das die Möglichkeit der Regulierung (etwa zu bevorstehenden Feldarbeiten oder während Trockenperioden) bietet. Mittels eines Schiebeelementes kann der Wasserstand nach Bedarf gehalten oder gesenkt werden.
„Durch den Klimawandel, den wir immer deutlicher spüren, schwanken unsere Erträge vom Acker- und Grünland immer stärker. Durch einen Bekannten bin ich auf das Regel- und Rückhaltesystem für Drainagen aufmerksam geworden. Mit Hilfe von Stauklappen kann man den Ablauf der Drainagen regeln“, berichtet der Sandruper Landwirt Georg Schulze Dieckhoff, dessen Betrieb fast in Gänze im Wasserschutzgebiet liegt. „Für anstehende Ackerarbeiten wird der Wasserstand abgesenkt. Der Vorteil besteht darin, dass das Wasser – auch bei Starkregenereignissen – nicht so schnell abgeführt wird und so länger für die Pflanzen zu Verfügung steht. Nährstoffe werden so besser von den Feldfrüchten verwertet und es kommt zu einer höheren Grundwasserneubildung. Das Regenwasser verbleibt deutlich länger in den Ackerflächen und trägt somit auch zu einem gewissen Teil zum Hochwasserschutz bei“, ist Schulze Dieckhoff überzeugt.
Auf dem Betrieb Schulze Dieckhoff werden vier Stausysteme eingebaut, die dann künftig auf etwa einem Viertel der Betriebsfläche den Wasserstand regeln sollen.
Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, betont das große Potenzial des Drainagesystems für den Umweltschutz und die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion: „Mit diesem System können Drainagen, die ursprünglich für die zügige Ableitung des Wassers aus den landwirtschaftlichen Flächen installiert wurden, zum Halten des Wassers im Boden genutzt werden. So kann der Wassermangel bei Trockenheit vermindert und die Erträge gesichert werden. Außerdem wird dem Umweltschutz Rechnung getragen, da auch Nährstoffe besser von den Pflanzen aufgenommen und nicht ausgewaschen werden,“ wirbt Susanne Schulze Bockeloh für das Drainage- System.“, wirbt Susanne Schulze Bockeloh für das Drainage-System.