Früher Start in die Paderborner Erdbeersaison
Verkauf startet schon Anfang Mai
Paderborn <WLV> Die Paderborner Erdbeerernte 2025 steht in den Startlöchern. Dank einem warmen Frühling sind die beliebten Früchte in diesem Jahr schon recht früh reif. Seit Anfang der Woche (28.04.) wird bei den Erdbeerbauern Wendelin Jelowik in Bad Lippspringe und Karl-Josef-Tölle in Salzkotten gepflückt. Da es im vergangenen Winter nur wenig Frost gab, ist die Ernte weitestgehend unversehrt geblieben und fällt daher gut aus.
„Bis zum 3. Oktober wollen wir unsere frischen und regionalen Erdbeeren jetzt anbieten.“ sagt Wendelin Jelowik vom Hof Jelowik. Verkauft werden die beliebten Früchte dabei vor allem über die Direktvermarktung in Hofläden und Selbstpflückerfeldern. Zu Beginn liegt der Preis für eine Schachtel mit 500 Gramm Erdbeeren bei über fünf Euro. „Das liegt daran, dass zuerst einmal nur die Früchte aus dem geschützten Anbau geerntet werden können. Wenn dann die Erdbeeren vom freien Feld dazu kommen, wird der Tagespreis auch sinken“ sagt Karl-Josef Tölle vom Erdbeerhof Tölle. Auch der gestiegene Mindestlohn seit Jahresbeginn ist aber ein Faktor, der für erhöhte Preise mitverantwortlich ist. Für Unsicherheiten über den Ertrag der Ernte sorgen wie in jedem Jahr auch die Eisheiligen in knapp zwei Wochen (11.-15- Mai). Laut einer alten Bauernregel ist hier zum letzten Mal Frost möglich, bevor sich dann nach und nach der Sommer blicken lässt. Durch den Frost betroffen wären dabei vor allem Freilanderdbeeren.
Von den im vergangenen Jahr landesweit geernteten Erdbeeren sind knapp 48 Prozent unter so genannten hohen begehbaren Schutzabdeckungen gewachsen. Dazu zählen auch die Erdbeeren aus Gewächshäusern. Von 26.144 Tonnen stammen 13.621 vom Freiland, also vom offenen Feld. Im Vergleich zu 2014 ist dabei ein drastischer Wandel zu erkennen. Damals wurden noch knapp 92 Prozent aller Erdbeeren in Nordrhein-Westfalen auf dem freien Feld angebaut.
Die Erdbeere ist die beliebteste Beere Deutschlands. In Nordrhein-Westfalen werden rund 40 verschiedene Sorten von etwa 350 Betrieben angebaut. Rund 70-80 Prozent der Erdbeeren werden dabei direkt in den Hofläden oder Verkaufsständen sowie über Selbstpflückerfelder verkauft. Die stellvertretenden Vorsitzenden des landschaftlichen Kreisverbandes Paderborn Eduard Gockel und Marie Herbst sind sich einig: „Das spiegelt die Vielfalt der Landwirtschaft im Kreis Paderborn wieder.“
Die Erdbeere gehört in der Landwirtschaft zu den Sonderkulturen. Diese sind arbeits- und kostenintensive Pflanzen und sind stark von den Bodeneigenschaften und klimatischen Bedingungen abhängig. Eine weitere bei uns verbreitete Sonderkultur ist der Spargel, dessen Erntezeit vor wenigen Wochen begonnen hat.