Getreideernte | 11. August 2025

Zwischenbilanz zur Getreide- und Rapsernte 2025

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Gute Ernteerträge trotz Dürreperioden

Paderborn <WLV> Bereits seit über einem Monat läuft im Kreis Paderborn die Getreideernte 2025. Die Gerste ist mittlerweile abgeerntet. Sie ist die am frühesten reife Getreidesorte. Aktuell steht für die Landwirte und Landwirtinnen im Kreis Paderborn die Ernte von Roggen, Weizen und Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen) an. Neben den verschiedenen Getreidesorten läuft aktuell auch die Rapsernte.

„Bei der Gerstenernte sind wir nochmal mit einem blauen Auge davongekommen“ sagt Frank Hermelingmeier, Landwirt aus Delbrück-Steinhorst und Sprecher des Landwirtschaftlichen Stadtverbandes Delbrück. Die lange Dürreperiode im Frühjahr und Frühsommer habe zwar für eine Mengenmäßig geringere Gerstenernte gesorgt, die Kornqualität sei aber sehr hoch.

Das Stadtgebiet Delbrück liegt im so genannten Niederungsgebiet im Nord-Westen des Kreises Paderborn. Dieses zeichnet sich vor allem durch sandige Böden aus, die nicht viel Wasser speichern können. Stellenweise gibt es aber auch hier lehmige Böden. Im Süd-Westen des Kreises befindet sich die Paderborner Hochfläche. Hier sind vor allem lehmige Kalksteinverwitterungsböden zu finden, die sehr steinreich sind. Hier kann der Boden mehr Wasser halten als im Niederungsgebiet. Das Getreide konnte in der Dürreperiode im Frühjahr noch Großteils auf das vom regnerischen Vorjahr im Boden gespeicherte Wasser zurückgreifen.

„In den Höhenlagen haben wir die Trockenperiode gut verkraftet, die Gerstenähren waren bei der Ernte wirklich schwer, was eine gute Qualität bedeutet. Auch der Weizen ist reif. Und nach dem Regen der letzten Wochen brauchen wir dann jetzt doch mal wieder ein paar Tage Trockenheit, damit wir den Weizen ernten können.“ sagt Eduard Gockel, Landwirt aus Paderborn und stellvertretender Kreisvorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Paderborn.

Doch obwohl die Landwirte und Landwirtinnen im Kreis Paderborn sich über die den Umständen entsprechend gute Ernte freuen, gibt es auch einen Stimmungsdämpfer. Die Erzeugerpreise für Getreide liegen aktuell auf einem niedrigen Niveau. Gleichzeitig steigen die Herstellungskosten immer weiter an. Die Landwirte hoffen auf eine Steigerung der Erzeugerpreise in den nächsten Wochen und Monaten.

Eine zusätzliche finanzielle Belastung könnte für die Landwirte darin bestehen, dass die Brotgetreidesorten Weizen und Roggen durch den Regen der vergangenen Wochen und die damit verbundenen Ernteverzögerungen an Qualität verlieren. In dem Fall können die Landwirte das Getreide nur noch als Futtergetreide für Tiere verkaufen und bekommen dafür entsprechend weniger Geld.