Erste Beiratssitzung im Kreis Recklinghausen

Specht: „Die Umsetzung von guten Biodiversitätsmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen ist unser Ziel.“
Im Kreis Recklinghausen findet sich eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft wieder. Sie wird durch eine bunte Mischung an Äckern und Grünlandflächen durchsetzt von Hecken, Feldgehölzen und Wäldern geprägt. Ein charakteristischer Strukturreichtum ist durch eine jahrhundertelange land- und forstwirtschaftliche Nutzung entstanden. Viele Lebensräume für Tiere und Pflanzen haben sich dadurch entwickelt und sind für den langfristigen Erhalt mit einer vielfältigen landwirtschaftlichen Nutzung verbunden. Der Projektname „Natur de Buur “ knüpft daran an und hebt die Bedeutung von bäuerlicher Nutzung für die Biodiversität in der Kulturlandschaft hervor.
Um diese Vielfalt zu bewahren, setzt das Projekt Maßnahmen zur Erhöhung des Strukturreichtums und Aufwertung des Offenlandes um. Typische Offenlandarten wie der Steinkauz, Feldlerche, Wachtel, Kiebitz, Rohrweihe oder das Rebhuhn sollen in ihrem Vorkommen gefördert werden.
„Die extensive Nutzung von Teilbereichen in der überwiegend durch klassischen Ackerbau geprägte Kulturlandschaft ist einer von vielen Bausteinen. Dabei kommt der Umsetzung wirksamer und praxisnah ausgestalteter Maßnahmen durch eigens entwickelte Förderinstrumente sowie durch Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogrammen eine besondere Bedeutung zu“, weiß Projektleiter Hendrik Specht von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft in Münster. Im Rahmen des Projektes Natur de Buur vermittelt die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, berät die teilnehmenden Landwirte und Grundstücksbesitzer und hilft bei der Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen.
Am 07. Oktober 2024 fand in Dorsten die erste Beiratssitzung von „Natur de Buur“ im Kreis Recklinghausen statt. Die Stiftung der Sparkasse Vest aus Recklinghausen ist einer der wichtigsten Förderer des Projektes. Ebenso beteiligen sich die Kreisjägerschaft Hubertus Recklinghausen e.V. und der Landwirtschaftliche Kreisverband Recklinghausen e.V.
„Das Projekt findet regen Zuspruch in den Reihen der Landwirtschaft“, berichtet die WLV-Kreisverbandsvorsitzende Regina Böckenhoff und freut sich über die gute Beteiligung. „Innerhalb kürzester Zeit sind bereits Projekte auf rund 15 Hektar landwirtschaftlicher Fläche für „Natur de Buur“ angelegt worden.“ Hier werden aktuell unter anderem sogenannte Strukturbrücken angelegt, bei denen bestehende Ackerschläge durch Blühstreifen und Blühflächen aufgelockert und strukturiert werden. Hendrik Specht betont: „Zusätzlich zu den projekteigenen Maßnahmen können ökologisch hochwertige Maßnahmen aus dem Bereich des Vertragsnaturschutzes geplant werden. Hier sind bereits über 23 Hektar zur Planung und Umsetzung gekommen. Vorrangig beraten wir hier zu Kombinationsmaßnahmen aus Brache, Blühstreifen oder extensivem Getreideanbau, das steigert die Vielfalt auf dem Acker nochmal zusätzlich.“