Kreisverbandstag 2025 | 4. Dezember 2025

„Mit der Generation Z wachsen - Impulse und Chancen"

Nora Johanna Schüth, Andreas Stegemann (Bürgermeister Haltern am See), Tobias Stockhoff (Bürgermeister Dorsten), Landrat Bodo Klimpel, Kreisverbandsvorsitzende Regina Böckenhoff, Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs, Matthias Buschfeld (Oberbürgermeister Bottrop), Kreisgeschäftsführer Jens Rexforth, Daniela Müscher (stv. Bürgermeisterin Herten) (v.l.n.r.)

Kreisverbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Recklinghausen fand am 04. Dezember 2025 in Miermanns Scheune in Bottrop-Kirchhellen statt.

Der diesjährige Kreisverbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Recklinghausen fand in diesem Jahr traditionell am ersten Donnerstag im Dezember statt, erstmalig in Miermanns Scheune in Bottrop-Kirchhellen. In ihrer Eröffnungsrede blickte die Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Regina Böckenhoff, auf ein insgesamt zufriedenstellendes Jahr zurück.

„Nach guten Aussaat- und Aufwuchsbedingungen mit milden Temperaturen im Herbst und Winter 2024/2025 war das Frühjahr zeitweise durch ausgeprägte Trockenperioden geprägt. Der Regen im April kam für die meisten Regionen gerade noch zur rechten Zeit, um die Bestände weiter gedeihen zu lassen“, erklärt sie. „Doch die Kombination aus gutem Timing und natürlichen Bedingungen hat zu einem positiven Ertrag geführt.“

Böckenhoff betonte jedoch, dass trotz der positiven Ernteergebnisse viele Betriebe weiterhin unter der anhaltend hohen Kostenbelastung leiden. „Der internationale Wettbewerb und die steigenden Betriebsmittelkosten machen den Ackerbau für viele Betriebe weiterhin unprofitabel“, erklärte die Vorsitzende.

Die Situation bei der Tierhaltung stellt sich insgesamt besser dar. Es herrscht eine stabile Marktlage bei Fleisch und Milch, jedoch belasten strukturelle Herausforderungen die Branche, wie etwa das aktuelle Seuchengeschehen und der notwendige Umbau der Tierhaltung, um den Anforderungen des Tierschutzes gerecht zu werden. „Der notwendige Umbau der Tierhaltung gelingt nur, wenn alle Betriebe – ohne Ausnahme – Zugang zu einer fairen und verlässlichen Förderung haben“, betont Böckenhoff. „Tragfähige Konzepte und durchdachte Förderprogramme sind essenziell, um die Investitionsbereitschaft in den Betrieben zu sichern und die heimische Tierhaltung zu stärken.“

Die Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft im Vest Recklinghausen blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Einerseits gibt es Anpassungserfolge und technische Fortschritte, andererseits steigen politische Anforderungen, Kosten und gesellschaftliche Erwartungen. „Wir brauchen eine verlässliche Politik, die die Landwirtschaft nicht nur fordert, sondern auch fördert“, so Böckenhoff. Gleichzeitig sei man sich der Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Umwelt und Tieren bewusst – und bereit, den notwendigen Wandel mitzugestalten. Hier steht die Resilienz der Landwirtschaft im Vordergrund.

Aufgrund der internationalen Lage hat sich der Schwerpunkt in der Politik geändert. In den Vordergrund rückt die Sicherheit. Ein wichtiger Aspekt ist somit auch die Ernährungssicherheit als neuer Schwerpunkt in der Politik, die sowohl in Deutschland als auch in Europa gewährleistet werden muss.

Kreisgeschäftsführer Jens Rexforth stellte anlässlich der Generalversammlung das vorläufige Jahresergebnis des WLV im KV Recklinghausen vor. Das Ergebnis von 2024 fiel ähnlich wie in 2023 aus. Besonders hebt er einen Posten hervor - für das Projekt „Natur de Buur“ wurden 7.000 Euro ausgegeben.

Landwirtschaft im Wandel: Die Generation Z als Schlüssel

Als Gastrednerin referierte Expertin Nora Johanna Schüth vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (ifaa) zum Thema „Mit der Generation Z wachsen- Impulse und Chancen für die Landwirtschaft“.

„Die Generation Z prägt den Arbeitsmarkt von heute und morgen – auch in der Landwirtschaft“, weiß Nora Johanna Schüth. „Doch ihre Werte, Erwartungen und Lebenswelten unterscheiden sich scheinbar stark von früheren Generationen.“ In ihrem Vortrag beleuchtete sie, ob das wirklich so ist, woran das liegen könnte, und zeigte auf, was Betriebe tun können, um junge Fachkräfte für die Arbeit zu begeistern und zu erreichen – wissenschaftlich fundiert und praxisnah. Ihre praxisorientierten Hinweise stießen bei den Anwesenden auf reges Interesse und wurden in einer anschließenden Diskussion vertieft.

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Nora Johanna Schüth

Nora Johanna Schüth

Nora Johanna Schüth
27.11.2025
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