14. Januar 2015

Grüne Woche in Berlin: Tierwohl steht für Landwirte aus dem Vest im Fokus

Recklinghausen <WLV> Die Haltung von Nutztieren ist ein sensibler Bereich in der Landwirtschaft und wird in der Gesellschaft kontrovers diskutiert. Umso mehr schockieren Fernsehbeiträge, die Verstöße gegen den Tierschutz oder eine Vernachlässigung von Nutztieren darstellen. „Uns Tierhalter treffen solche Darstellungen ganz besonders, weil sie nicht den Arbeitsalltag in unseren Ställen wiederspiegeln und noch weniger unser enges Verhältnis zum Tier. Wenige schwarze Schafe zeichnen durch ihr Fehlverhalten ein durchweg negatives Bild der Landwirtschaft“, bedauert Friedrich Steinmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen, im Vorhinein zur Internationalen Grünen Woche (16. bis 25. Januar) in Berlin.

Die Initiative Tierwohl sei derweil bei den Tierhaltern im Vest in aller Munde und viele seien interessiert daran, das Konzept auf ihren Betrieben umzusetzen. „Wir haben uns als verantwortungsvolle Tierhalter dem Wohl der Tiere verschrieben. Die Tiere müssen gesund sein und gut gepflegt werden, der Einsatz von Arzneimitteln in der Tierhaltung erfolgt sehr sorgsam und nur nach Bedarf“, informiert Friedrich Steinmann.

Als Produzenten tierischer Lebensmittel stehen die Landwirte in der Verantwortung, sichere Lebensmittel abzugeben. Tierwohl und Tierschutz sind dabei die wesentlichen Aspekte, die für die Landwirte in ihrem Berufsalltag oberste Prämisse haben. Wenn Landwirte den Neu- oder Umbau eines Schweinestalls planen, dann steht für sie die weitere Optimierung des Tierschutzes an oberster Stelle. „Moderne Technik macht den Landwirt dabei keineswegs überflüssig“, weiß Friedrich Steinmann. „Ein hohes Fachwissen ist notwendig, um den Anforderungen der Tiere gerecht zu werden, das gilt insbesondere auch bei der Umsetzung der Initiative Tierwohl. Ob Schweine-, Rinder- oder Geflügelhalter – unsere Landwirte sind hierfür bestens ausgebildet. Weniger schwere körperliche Arbeit, reibungslose Arbeitsabläufe und flexible Arbeitszeiten durch den Einsatz moderner Technik garantiert immer auch ein Mehr an Tierwohl, dem sich der Landwirt verstärkt widmen kann.“

Ob es Stallneubauten sind, Erwartungen und Forderungen an den Tierschutz oder das Verständnis artgerechter Tierhaltung: Häufig trifft die Landwirtschaft auf ein verzerrtes Bild der landwirtschaftlichen Praxis in der Öffentlichkeit. Die Landwirte möchten ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln: Die Tierhalter sind offen für den Dialog mit den Verbrauchern, vor Ort und in den Ställen.

„Wir haben nichts zu verbergen, laden immer wieder Besucher auf unsere Betriebe. Und wenn es etwas schwieriger und aufwendiger ist, die Ställe von Schweinen oder Geflügel zu betreten, dann hat dies mit vorbeugender Hygiene zu tun und nichts mit Abschottung.“

Dr. Bernhard Schlindwein, Agrarreferent im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, macht deutlich: „Es hat sich gezeigt, dass gut ausgestattete und gut geführte Ställe mit hohen Standards die Tiergesundheit und damit gesunde Lebensmittel sichern.“

 

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