Hitze-Welle: Bei Temperaturen um 30 Grad schwitzen auch die Kühe
Recklinghausen <WLV> Wenn bei Temperaturen um die 30 Grad-Marke die Menschen unter der Sonne ächzen, geht es den Tieren nicht viel anders. In der Rinderhaltung liegt die optimale Außentemperatur zwischen zehn und fünfzehn Grad, Kühe mögen ein frisches Lüftchen im Stall. Der Hitzestress wirkt sich bei den Tieren ähnlich aus wie beim Menschen: Die Kühe haben nur wenig Appetit und sind sehr träge.
„In diesen heißen Tagen versuchen wir alles, um den Tieren die Temperaturen so erträglich wie möglich zu machen“, sagt Hubertus Bollig, der sein drittes Lehrjahr auf dem Betrieb von Martin Steinmann mit 685 Tieren auf der Betriebsstelle in Kirchhellen ausübt. Ein Teil der Tiere wird auf der zweiten Betriebsstelle in Hünxe (Kreis Wesel) gehalten. Hubertus Bollig hat sich auf die Milchviehhaltung spezialisiert und verbringt viel Zeit bei den Tieren im Stall. „Im Kuhstall lüften wir mit 13 großen Ventilatoren, die über den Liegeboxen für ein angenehmes Raumklima sorgen. Bewährt haben sich bei hohen Temperaturen vor allem Wasserdüsen, die unter der Decke hängen und die Tiere ab einer Außentemperatur von 21 bis 23 Grad mit Wasser benebeln“, weiß der 21-jährige Fachmann. Diese Technik sorge dafür, dass die Umgebungstemperatur um drei bis sechs Grad runtergekühlt wird, wobei für die Tiere keine Erkältungsgefahr, sondern wahre Erfrischung, besteht.
Tierwohl und Tierschutz sind die wesentlichen Aspekte, die für die Landwirte in ihrem Berufsalltag oberste Prämisse haben. „Moderne Technik macht den Landwirt keineswegs überflüssig. Bei so hohen Temperaturen gehen wir lieber zwei Mal mehr in den Stall“, weiß Friedrich Steinmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen. „Ein hohes Fachwissen ist notwendig, um den Anforderungen der Tiere 365 Tage im Jahr gerecht zu werden. Ob Schweine-, Rinder- oder Geflügelhalter – unsere Landwirte sind hierfür bestens ausgebildet. Es hat sich gezeigt, dass gut ausgestattete und gut geführte Ställe mit hohen Standards die Tiergesundheit und damit gesunde Lebensmittel sichern.“
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