18. März 2015

Landwirte aus Dorsten erörtern Gewässerschutz

Recklinghausen  <WLV> Gestern besuchte der Umwelt- und Planungsausschuss der Stadt Dorsten im Vorhinein zu seiner Sitzung den landwirtschaftlichen Betrieb von Hubert Krampe in Dorsten-Rhade. Vor Ort hat der Landwirtschaftliche Berufsstand den Politikern und interessierten Bürgern ihre Sichtweise zur Diskussion um die Nitratbelastung in Böden und im Grundwasser erläutert, Sohn Matthias Krampe erörterte umfassend die Bemühungen der Landwirtschaft um einen sorgsamen Umgang mit dem natürlichen Dünger. „Gülle wird nicht einfach auf Äckern entsorgt, sondern sehr bewusst als wertvoller Dünger genutzt und der Einsatz zuvor genau berechnet. Es ist das besondere Anliegen der Landwirte, kein Nitrat ins Grundwasser zu geben“, betonte Matthias Krampe. „Wir Landwirte machen uns seit vielen Jahren für den Natur- und Umweltschutz stark und arbeiten dabei wasserschonend, insbesondere in den sensiblen Bereichen im Dorstener Norden, die der Trinkwassergewinnung dienen.“

Wenn es momentan auf den Feldern "riecht", dann hat das einen Grund: Die Landwirte im Vest beginnen in diesen Tagen mit der Düngung ihrer Felder. Das anhaltend gute Wetter hat die Wachstumsphase der Pflanzen begünstigt. Die Düngung mit Gülle und Mist bietet den Pflanzen zu dieser Jahreszeit Nahrung und versorgt sie mit wertvollen Nährstoffen. Gerade das Wintergetreide benötigt im Frühjahr eine Startdüngergabe, damit das Pflanzenwachstum richtig beginnen kann. „Gülle und Mist aus der Tierhaltung und Gärreste aus der Biogasgewinnung sind für uns Bauern wertvolle Naturdünger, mit denen wir Nährstoffkreisläufe schließen. Was dem Boden durch die Pflanzen entzogen wird, muss wieder zugeführt werden“, sagt Hubert Krampe, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen.

Bringen Landwirte Gülle aus, so haben sie sowohl die gesetzlichen Regelungen im Blick als auch den Nährstoffbedarf der Pflanzen. Im Winter beispielsweise darf keine Gülle ausgefahren werden, denn in dieser Zeit wachsen die Pflanzen nicht und benötigen somit auch kaum Nährstoffe. Was den Pflanzen hilft, lässt manchen Bürger die Nase rümpfen. „Wir bitten bei unseren Mitbürgern um Verständnis, wenn es hier und da einmal ‚duftet‘“, macht Hubert Krampe deutlich.

Besonders beim Ausbringen der Gülle werden Geruchsstoffe freigesetzt, die für Anwohner oder Fußgänger zwar ungefährlich sind, aber trotzdem eine Geruchsbelästigung darstellen. Hubert Krampe erläutert: „Unsere Bauern unternehmen auf mehrfache Weise Anstrengungen, um die Gerüche einzudämmen“. Dadurch, dass der Bauer die Gülle auf dem Acker zeitnah nach dem Ausbringen eingrubbert und einpflügt, sei die Belästigung relativ schnell reduziert. In Getreidebeständen, auf Wiesen und Weiden sei das natürlich nicht möglich. „Unsere Bauern geben sich aber auch hier alle Mühe, durch bodennahe Ausbringung die Geruchsbelästigungen möglichst zu minimieren“, so Krampe. Im Straßenverkehr werben die Landwirte um gegenseitige Rücksichtnahme. Zu Behinderungen im Verkehrsfluss kann es zum einen durch große Maschinen kommen, aber kurzzeitig auch wegen verschmutzter Straßen. „Die Reinigung von Straßen bei Verschmutzung ist dabei für uns Landwirte selbstverständlich und erfolgt umgehend“, unterstreicht Hubert Krampe.

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