18. Juni 2015

Tierwohl steht für Landwirte im Vest im Fokus

Recklinghausen <WLV> Gemeinsam verantwortlich handeln - unter diesem Motto setzt sich erstmalig in Deutschland ein branchenübergreifendes Bündnis aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam für mehr Tierwohl in der Fleischerzeugung ein. Die Beteiligung der heimischen Bauern ist so überwältigend, dass die bisher zugesagten Mittel nicht ausreichen, allen registrierten Bauern den Mehraufwand für die Tierwohl-Maßnahmen auszugleichen. Nur jeder zweite der teilnahmewilligen 4.700 Landwirten in Deutschland ist berücksichtigt worden.

Viele der Bauern, die wegen der beschränkten Mittel derzeit nicht dabei sind, hatten zuvor mit großem Aufwand Umbaumaßnahmen durchgeführt, um für die Teilnahme bereit zu sein. Im Vest sind etwa zehn Betriebe zur Teilnahme an der Initiative Tierwohl angenommen worden. Mit einer Plakatkampagne laden jetzt die Landwirte aus dem Vest noch abseits stehende Lebensmittelhändler und Systemgastronomen zur Teilnahme an der Initiative Tierwohl ein. Jedes Unternehmen, das mitmacht, zahlt für jedes verkaufte Kilogramm Fleischware vier Cent in den Tierwohlfonds ein. Aus diesem Fonds erhält jeder teilnehmende Landwirt sein Tierwohl-Entgelt für Maßnahmen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Finanziert wird der Tierwohl-Beitrag letztlich vom Verbraucher, der beim teilnehmenden Lebensmitteleinzelhandel Fleisch und Fleischwaren kauft.

„Unser Ziel ist es, die Beteiligung an der Initiative Tierwohl so groß wie möglich zu machen. Unternehmen wie McDonalds, Burger King, Ikea oder Klaas + Kock laden wir ein, sich der Initiative anzuschließen“ erklärt Friedrich Steinmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen, zum Start der Aktion.  „Hi McDonalds, gibt es euren Bacon auch mit extra Tierwohl ... und warum macht ihr noch nicht mit?“ und „Hey Burger King, wann gibt’s die Probierwoche mit mehr Tierwohl… und warum macht ihr noch nicht mit?“ steht auf den großformatigen Plakaten, die die Landwirte im Umfeld der Unternehmens-Filialen in Gelsenkirchen-Buer an der Landstraße L608 unweit der Veltins-Arena und an der Abfahrt der A31 in Lembeck aufgehängt bzw. aufgestellt haben.

Die Plakate sollen als Einladung zum Dialog verstanden werden. „Wir möchten das Bewusstsein schärfen, dass mehr Tierwohl nur gemeinsam zu erreichen ist und jeder seinen Anteil daran hat. Wir Bauern sind bereit, unseren Teil zu leisten“, sagt Friedrich Steinmann. „Wir haben nichts zu verbergen, laden immer wieder Besucher auf unsere Betriebe. Und wenn es etwas schwieriger und aufwendiger ist, die Ställe von Schweinen oder Geflügel zu betreten, dann hat dies mit vorbeugender Hygiene zu tun und nichts mit Abschottung.“ Dr. Bernhard Schlindwein, Agrarreferent im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, macht deutlich: „Es hat sich gezeigt, dass gut ausgestattete und gut geführte Ställe mit hohen Standards die Tiergesundheit und damit gesunde Lebensmittel sichern.“

Bild vom Plakat, adressiert an Burger King ( Dateigröße: 3347 KB)

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