Rinderherpes | 20. Januar 2023

BHV1 auf drei Betrieben im Kreis Borken festgestellt

Für 1.544 Bullen hat die Borkener Kreisverwaltung aufgrund einer BHV1-Infektion die Tötung angeordnet. (Symbolbild)

Keulung von 1.544 Rindern auf drei Betrieben in Heek angeordnet

Auf mehreren Betrieben eines landwirtschaftlichen Unternehmens mit Sitz im Kreis Borken hat die Kreisveterinärbehörde das BHV1-Virus nachgewiesen. Ein zu der Unternehmensgruppe gehöriger Fresseraufzuchtbetrieb in einem Nachbarkreis ist einem Bericht auf TopAgrar-Online zufolge auch infiziert. Die Untersuchung von Blutproben in den drei Betrieben in Heek habe demnach einen hohen Durchseuchungsgrad der Tierbestände ergeben. Nach Angaben des Kreises Borken gegenüber der Presse wurde für insgesamt 1.544 Tiere in Abstimmung mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen die Abgabe zur Schlachtung angeordnet.

Infizierte Tiere tragen das Virus lebenslang in sich und stellen ein hohes Risiko für die Verbreitung dar, schreibt TopAgrar zum fachlichen Hintergrund der Entscheidung zur Merzung der Tierbestände. Eine Keulung der Rinder  in den betroffenen Betrieben sei daher zur Aufrechterhaltung des bundesweiten Freiheitsstatus notwendig. Hinweise darauf, dass weitere Betriebe in näherer Umgebung an der Verschleppung des Virus beteiligt seien, gebe es laut Kreisveterinärbehörde aktuell nicht.

Da das Rinderherpesvirus nicht auf Menschen übertragbar ist und die Tiere nicht klinisch erkrankt sind, bestehen gegen die Schlachtung und den anschließenden Verzehr veterinärseitig keine Bedenken.

Sämtliche Milchviehbetriebe in der Nähe untersuchen monatlich ihre Tiere über Tankmilchproben im Rahmen der „freiwilligen Vereinbarung über Maßnahmen zur Prävention und frühzeitigen Erkennung von BHV-1-Infektionen im Regierungsbezirk Düsseldorf und im Kreis Borken“, die im Juni 2022 abgeschlossen wurde.

WLV-Milchausschuss im Kreis fordert Debatte über Impfung

Der Milchausschuss im WLV-Kreisverband hatte über die freiwillige Vereinbarung auf seiner Sitzung im Sommer informiert und gleichzeitig angemahnt, dass das Thema Impfung wieder diskutiert werden sollte. Das jetzige Bekämpfungsmodell durch „Keulung“ sei für die Tierseuchenkasse als auch für den Steuerzahler sehr teuer. Zudem sei für die Bauernfamilien und Tierärzte der betroffenen Betriebe die BHV1-Sanierung eine auch emotional extrem belastende Situation, wenn viele Tiere eingeschläfert werden müssen.

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