Rinderherpes | 4. Oktober 2024

Fünf vor Zwölf für den BHV1-Freiheitsstatus im Kreis Borken

WLV und Landwirtschaftskammer NRW hatten gemeinsam eine Online-Informationsveranstaltung zum aktuellen Stand bei BHV1 organisiert.

200 Teilnehmende bei Online-Infoveranstaltung von Kammer und Verband

Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß (Borken) nahm die wichtigste Botschaft der gestrigen Infoveranstaltung zu BHV1 schon in seiner Begrüßung vorweg: „Es ist fünf vor Zwölf, um das Seuchengeschehen jetzt noch zu stoppen und den für den Handel wichtigen Freiheitsstatus für den Kreis Borken zu erhalten. Um den Worst Case zu verhindern, müssen wir jetzt gemeinsam als Landwirtschaft mit unseren starken Organisationen und der Kreisverwaltung voll an einem Strang ziehen!“ Am Tag des Inkrafttretens der Sperrzonenregelung für rinderhaltende Betriebe in Heek und Ahaus-Ammeln hatten der WLV und die Landwirtschaftskammer NRW gemeinsam eine Online-Informationsveranstaltung zu Hintergründen und Auswirkungen der behördlichen Allgemeinverfügung angeboten.

In der von WLV-Kreisgeschäftsführer Jörg Sümpelmann moderierten Runde stellten Behördenvertreter das Zustandekommen und die Inhalte der Sperrverfügung vor. Dr. Michael Kerkhoff und Dr. Sophia Ebbing für die Kreisveterinärbehörde und Referatsleiter Dr. Jürgen Harlizius vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW beantworteten viele Nachfragen der knapp 200 Teilnehmenden zur praktischen Ausgestaltung und Handhabung der Vorgaben.

In der Diskussion machte Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Forstreuter die tags zuvor im Landesvorstand nochmals abgestimmte WLV-Position klar: „Als Verband stehen wir zu hundert Prozent auf der Seite der betroffenen Betriebe und zielen für diese immer auf verantwortungsbewusste Erleichterungen. Aber als WLV stehen wir genauso entschieden dafür ein, dass der BHV1-Status erhalten bleibt. Es wäre für die Region wirtschaftlich gar nicht auszudenken, wenn der Kreis Borken den Status verlieren würde.“

Zur Frage, warum man die Tiere nicht einfach impft, stellte Fachbereichsleiter Dr. Peter Heimberg vom Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW heraus: „Die Impfung ist nicht geeignet, um das Virus auszurotten. So würde uns die Seuche schlummernd erhalten bleiben, denn geimpfte Tiere könnten das Virus latent weiter beherbergen. Re-Infektionen sind dann immer möglich.“

Die Stellvertretende Kreislandwirtin, Anke Knuf (Bocholt), richtete in ihrem Schlusswort bei der BHV1-Infoveranstaltung nochmals den Appell an alle: „Das ist eine brisante Situation. Ich kann nur nochmals alle Landwirte auffordern, die Biosicherheitsmaßnahmen auf den Prüfstand zu stellen und im Zweifelsfall zu diesen und anderen Fragen Beratung in Anspruch zu nehmen.“

Einige wichtige einzuhaltende Aspekte hierfür hatte Dr. Heimberg zuvor in seinem Vortrag zusammengefasst. Seinen und die Folien-Vorträge der übrigen Referenten finden Sie unten.

WLV Bild

Folienvorträge Infoveranstaltung am 1. Oktober

Warum eine Sperrzone im Kreis Borken notwendig wurde - Dr. Jürgen Harlizius (MLV NRW)
02.10.2024
Dateigröße: 853 KB
Aktueller Stand zu BHV1 im Kreis Borken und Inhalte der Allgemeinverfügung - Dr. Michael Kerkhoff (Kreis Borken)
02.10.2024
Dateigröße: 434 KB
BHV1 - Wie ist das Thema Impfung einzuschätzen und was ist zur Biosicherheit zu beachten? - Dr. Peter Heimberg (Tiergesundheitsdienst Landwirtschaftskammer NRW)
02.10.2024
Dateigröße: 1 MB
Wie umgehen mit der Situation rund um BHV1? – Beratungsmöglichkeiten für Landwirte im Kreis Borken
02.10.2024
Dateigröße: 159 KB
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Online-Infoveranstaltung zu BHV1-Sperrzonenregelung in Heek und Ahaus