Fünf vor Zwölf für den BHV1-Freiheitsstatus im Kreis Borken

200 Teilnehmende bei Online-Infoveranstaltung von Kammer und Verband
Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß (Borken) nahm die wichtigste Botschaft der gestrigen Infoveranstaltung zu BHV1 schon in seiner Begrüßung vorweg: „Es ist fünf vor Zwölf, um das Seuchengeschehen jetzt noch zu stoppen und den für den Handel wichtigen Freiheitsstatus für den Kreis Borken zu erhalten. Um den Worst Case zu verhindern, müssen wir jetzt gemeinsam als Landwirtschaft mit unseren starken Organisationen und der Kreisverwaltung voll an einem Strang ziehen!“ Am Tag des Inkrafttretens der Sperrzonenregelung für rinderhaltende Betriebe in Heek und Ahaus-Ammeln hatten der WLV und die Landwirtschaftskammer NRW gemeinsam eine Online-Informationsveranstaltung zu Hintergründen und Auswirkungen der behördlichen Allgemeinverfügung angeboten.
In der von WLV-Kreisgeschäftsführer Jörg Sümpelmann moderierten Runde stellten Behördenvertreter das Zustandekommen und die Inhalte der Sperrverfügung vor. Dr. Michael Kerkhoff und Dr. Sophia Ebbing für die Kreisveterinärbehörde und Referatsleiter Dr. Jürgen Harlizius vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW beantworteten viele Nachfragen der knapp 200 Teilnehmenden zur praktischen Ausgestaltung und Handhabung der Vorgaben.
In der Diskussion machte Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Forstreuter die tags zuvor im Landesvorstand nochmals abgestimmte WLV-Position klar: „Als Verband stehen wir zu hundert Prozent auf der Seite der betroffenen Betriebe und zielen für diese immer auf verantwortungsbewusste Erleichterungen. Aber als WLV stehen wir genauso entschieden dafür ein, dass der BHV1-Status erhalten bleibt. Es wäre für die Region wirtschaftlich gar nicht auszudenken, wenn der Kreis Borken den Status verlieren würde.“
Zur Frage, warum man die Tiere nicht einfach impft, stellte Fachbereichsleiter Dr. Peter Heimberg vom Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW heraus: „Die Impfung ist nicht geeignet, um das Virus auszurotten. So würde uns die Seuche schlummernd erhalten bleiben, denn geimpfte Tiere könnten das Virus latent weiter beherbergen. Re-Infektionen sind dann immer möglich.“