Flurbereinigung | 18. Juli 2025

Ministerin Gorißen übergibt Förderbescheid über 5 Millionen Euro

Am 17. Juli hat Ministerin Silke Gorißen gemeinsam mit der Bezirksregierung Münster einen Förderbescheid über rund 5,1 Millionen Euro für das Flurbereinigungsverfahren in Reken-Hülsten übergeben. Foto: MLV NRW

Für Verbesserungen bei Flächenarrondierung, Wegenetz und Naturschutz: Landesförderung für Flurbereinigung „Reken-Hülsten“.Gesamtkosten liegen bei 6,4 Millionen.

Einen Förderbescheid über rund 5,1 Millionen Euro hat NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen am 17. Juli dem Vorstand der Teilnehmergesellschaft des Flurbereinigungsverfahrens Reken-Hülsten übergeben. „Mit dem nun eingeleiteten Flurbereinigungsverfahren soll vor Ort auf rund 1.500 Hektar der ländliche Raum für die Landwirtschaft und auch für die Menschen vor Ort mit neuen Wegen und neuen Grundstücksstrukturen umgestaltet werden, schreibt das Ministerium in einer aktuellen Pressemitteilung.

WLV-Ortsverbandsvorsitzender Hendrik Hummert freut sich über den Förderbescheid: „Das gibt den Bauernfamilien vor Ort in Hülsten ordentlich Rückenwind mit einer Verbesserung der Agrarstruktur inklusive verbesserter Wirtschaftswege.“ Gemäß geltendem Flurbereinigungsgesetz wird der WLV im Zuge der Anhörung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, der Verbände und sonstiger Stellen in das Verfahren mit einbezogen. Hierzu standen und stehen Vertreter auf Orts- und Kreisebene in stetem Austausch mit relevanten Akteuren.

WLV Bild
Das geplante Verfahrensgebiet der Flurbereinigung „Reken-Hülsten“umfasst eine Fläche von etwa 1.500 Hektar und zirka 280 Teilnehmende. Kartendarstellung: Bezirksregierung Münster

Flurbereinigungsverfahren „Reken-Hülsten“

In den ländlichen Räumen treten immer wieder verschiedene Interessen der Nutzung von Flächen auf. Über das Instrument der Flurbereinigung werden Landnutzungskonflikte aufgelöst und die verschiedenen Interessen der Nutzung in Einklang und Ausgleich gebracht, heißt es in der Pressemitteilung. Im Resultat sind dann große, zusammenhängende Flächen leichter und wirtschaftlicher zu bearbeiten als verstreut liegende, kleine Teilflächen. Ein modernes Wegenetz ermöglicht zum Beispiel den Einsatz hochspezialisierter Landtechnik – dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe.  Zur Ausgangslage in Reken-Hülsten schreibt das Ministerium, dass der landwirtschaftliche Grundbesitz stark zersplittert ist. Dies erschwert eine erfolgreiche Bewirtschaftung der landwirtschaftlich geprägten Flächen. Auch das Wegenetz ist bislang sehr engmaschig und entspricht zum Teil nicht den heutigen Anforderungen.

„Durch die Förderung des Landes können nun in enger Abstimmung und in Zusammenarbeit mit den Teilnehmenden des Verfahrens viele wichtige Maßnahmen durchgeführt werden“, so Dr. Dagmar Bix, Leiterin des Dezernates Ländliche Entwicklung und Bodenordnung der Bezirksregierung Münster. „Die Eigentumsflächen werden zusammengelegt, um die Agrarstruktur zu verbessern. Das Wegenetz wird an die Erfordernisse angepasst. Ziel ist es auch, vor allem im Bereich des Heubachs, des Boombachs und der Heubachwiesen wichtige Naturschutzmaßnahmen zu ermöglichen. Mit Hilfe von Grünstreifen und Erddämmen mit Drainagen wird auch der Erosionsschutz verbessert.“ Durch Neuvermessungen wird zudem das Kataster korrigiert.  

Die Ausführungskosten der Flurbereinigung in Reken-Hülsten betragen voraussichtlich 6,4 Millionen Euro, von denen das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz rund 5,1 Millionen Euro übernimmt. Die Gemeinde wird den überwiegenden restlichen Teil der Kosten übernehmen. Der Eigenanteil für die Teilnehmergemeinschaft – also die beteiligten Grundeigentümer – liegt voraussichtlich bei weniger als 200.000 Euro. 
Die Flurbereinigung ist ein behördlich geleitetes Verfahren, das durch die Teilnehmergemeinschaft selbst verwaltet und gestaltet wird. Das Verfahren wird von der Bezirksregierung Münster als Flurbereinigungsbehörde geleitet.