Sorge vor Tierseuchen reißt nicht ab

Kai Zwicker und Markus Weiß schildern beim Kreisverbandsausschuss den Status Quo / Nochmaliger Appell zur Absolvierung des kostenlosen Biosicherheitschecks.
Die Tierseuchen-Gefährdungslage erfüllt die Bauernfamilien im Kreis Borken unvermindert mit Sorge. Bei der Sitzung des Kreisverbandsausschusses am Donnerstag in Rhede erstatteten Landrat Dr. Kai Zwicker und WLV-Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß hierzu Bericht. Positiv hob Zwicker zunächst einmal hervor, dass es bei keiner der rundum grassierenden Seuchen in Kreis-Borkener Nutztierbeständen in den letzten vier Wochen einen positiv-getesteten Fall gegeben habe. Dies treffe auch auf Rinderherpes zu, wo es Anfang Oktober in der Gemeinde Heek in einem Rindermastbetrieb neue Fälle gegeben hatte. „Das war ein Schock“, wie Zwicker auch aus Sicht des Landkreises hervorhob. Die Bestandsuntersuchung hatte einen hohen BHV1-Durchseuchungsgrad ergeben. Daher hatte der Kreis dann die vollständige Räumung des Bestandes angeordnet. Zwicker geht aktuell daher nicht davon aus, dass der Kreis an den aktuellen Maßnahmen etwas ändern müsse. Wie es zu dieser Neuinfektion gekommen ist, sei weiterhin unklar. Auf dem Vredener Herkunftsbetrieb der später dann erkrankten Tiere hatte es keinerlei Nachweise gegeben.
Aktuell noch deutlich akuter ist das Seuchengeschehen bei der Geflügelpest. Auch im Kreis Borken habe es einen Nachweis bei einem Wildtier gegeben: Ein Graureiher. „Wir sind dazu in enger Abstimmung mit den noch stärker betroffenen Nachbarkreisen. Von einer Aufstallungspflicht haben wir für den Kreis Borken bislang abgesehen und wollen diese Linie nach Möglichkeit beibehalten.
Das größte Damoklesschwert über der Nutztierhaltung im Westmünsterland sei aktuell aber zweifelsohne die Afrikanische Schweinepest, so Zwicker: „Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, eine Verbreitung der ASP in unsere Region hinein auszuschließen. Nicht nur zur Prävention, sondern auch in der im Worst Case notwendigen Lösungsfindung für den Abfluss von Schweinen sei es für die hiesigen Betriebe entscheidend wichtig, Biosicherheitsmaßnahmen verstärkt in Gang setzen.

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