Erntebilanz-Pressegespräch | 25. September 2024

Übersicht der Ernteergebnisse 2024 im Kreis Borken

Etwas Licht bei Gerste, Mais, Rüben und Gras sowie Schatten bei den übrigen Getreidesorten und vor allem bei Kartoffeln.

Welche extreme Herausforderung in dieser Saison der Ackerbau mit sich gebracht hat, war eine immer wiederkehrende Ausage beim heutigen Erntebilanz-Pressegespräch in Heiden auf dem Hof Brösterhaus. Im Fazit sprechen die Landwirte-Vertreter von einem durchwachsenen Erntejahr mit etwas Licht bei Gerste, Mais, Rüben und Gras sowie Schatten bei den übrigen Getreidesorten und vor allem bei Kartoffeln.

Das Team der Pflanzenbau-Fachberatung der Landwirtschaftskammer NRW, Kreisstelle Borken, hat eine ausführliche Übersicht zu den Einzelergebnissen erstellt (Stand: 18.09.24).

Generelle Rahmenbedingungen der Ackerbausaison 2023/ 2024

Bereits der Herbst letzten Jahres zeichnete sich als überdurchschnittlich nass ab. Aufgrund der Witterung stellte sich besonders die Aussaat von Winterroggen, -triticale und –weizen als Herausforderung für die Landwirte dar. Auf vielen Betrieben war die Befahrbarkeit der Flächen sowie eine ordentliche Herstellung des Saatbetts nicht möglich, sodass für Wintergetreide vorgesehene Flächen nicht bestellt werden konnten. Die Witterung setzte sich auch im Winter und Frühjahr 2024 überdurchschnittlich feucht und warm fort. Dies erschwerte besonders auf schweren und wechselhaften Böden die Andüngung des Wintergetreides und auch die Aussaat der Sommerungen wie Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln. Die Höhe der Getreideerträge wurde in diesem Jahr besonders von Faktoren, die mit den hohen Niederschlagsmengen im Zusammenhang stehen, beeinflusst. Durch die hohen Niederschlagsmengen stand häufig das Wasser im Wurzelhorizont des Getreides, wodurch eine tiefe Durchwurzelung des Bodens verhindert wurde. Ebenso spielten Faktoren wie Bodenbearbeitung, Saatzeit, Düngetermin sowie Wasserabfluss von der Oberfläche bei vielen Beständen ertraglich eine sehr große Rolle.

Das Krankheitsgeschehen und die Standfestigkeit des Getreides forderte in diesem Jahr besonderes Fingerspitzengefühl von den Landwirten. Die warme und feuchte Witterung hatte zur Folge, dass sich Getreidekrankheiten früh in den Beständen etablieren und ausbreiten konnten. Die im weiteren Verlauf des Jahres überdurchschnittlich feuchte Witterung hielt den Krankheitsdruck weiter auf hohem Niveau und setzte so die Getreideerträge unter Druck. Dies konnte auch in den Varianten der Landessortenversuche beobachtet werden, in denen keine Fungizide eingesetzt wurden. Dort waren im Roggen Ertragsabfälle von durchschnittlich 40 % gegenüber den intensivgeführten Beständen vorzufinden. In der Triticale lag das Ertragsplus durch den Einsatz von Fungiziden bei 23 bis 27%. Im Weizen wurde ohne den Einsatz von Fungiziden in anfälligen Sorten ein Ertragsunterschied von über 50% beobachtet. Die Ernte des Getreides konnte, trotz einiger Zwangspausen aufgrund von Niederschlägen, recht gut trocken eingefahren werden.

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Übersicht zu den einzelnen Kulturen

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Erntebilanz-Pressegespräch in Heiden