Anbau 2024 im Kreis Borken: ca. 2.820 ha
Wie im vergangenen Jahr lautet die erste Zeile: „(Auch) Das diesjährige Anbaujahr wird vielen Kartoffelanbauern noch lange in Erinnerung bleiben.“ Grund dafür war ein selten bis nie da gewesener Druck an Krautfäule über die gesamte Saison hinweg, vom Auflaufen der Kartoffeln bis hin zur Krautregulierung.
Das Anbaujahr startete erwartungsgemäß mit einer Hypothek an Bodenfeuchte aus dem nassen Vorjahr. Eine kurze Auspflanzungsphase für Frühkartoffeln konnte dennoch Anfang März genutzt werden, ehe es wieder wechselhaft wurde. Vereinzelt sind früh gepflanzte Kartoffeln mit dem letzten Frost Ende April zurückgefroren, was jedoch keinen nachhaltigen Schaden verursacht hat. Im Anschluss daran kam es witterungsbedingt zu einer verspäteten Auspflanzung bis weit in den Mai hinein, die ihren Abschluss in vielen Betrieben erst im Juni gefunden hat. Durch die milden Temperaturen kamen die spät gelegten Kartoffeln schnell aus der Erde. Was dann folgte waren extrem frühe Krautfäuleausbrüche in nahezu allen Wachstumsstadien. Der Ursprung war eine Kombination aus mit Sporen vorbelastetem Pflanzgut, mangelnde Befahrbarkeit nach starken Niederschlägen und sporulierende Krautfäule aus mit Folien abgedeckten Frühkartoffelbeständen. Neue in 2023 erstmals in der Region gefundene resistente Krautfäulestämme erschwerten die Bekämpfung zudem. Im schlimmsten Fall war bereits Krautfäule an frisch durchgestoßenen Pflanzen zu finden. Der Druck blieb im Laufe des Sommers durchgehend hoch bis sehr hoch, sodass bereits zur Mitte der Saison die ersten Pflanzenschutzmittel knapp wurden. Der durchwachsene Sommer führte zu wüchsigen Beständen, sofern die Krautfäule im Griff zu halten war. Trotz des verspäteten Legetermins startete die Haupternte ohne große Verzögerung im September. Die erwarteten Erträge sind sehr unterschiedlich. War Nässe oder Krautfäule ein Thema auf der Fläche, so werden schlechte Erträge erwartet. Flächen ohne nennenswerte Probleme streben aktuell jedoch hin zu durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen Erträgen. Auf einzelnen Flächen wird aktuell von faulen Knollen berichtet. Dies wird seinen Ursprung im Starkregen und den Gewittern im August haben und führt regional zu Rodeverzögerungen, da diese Knollen bis zur Ernte noch durchfaulen müssen. Wichtig für eine gute und ruhige Lagersaison der Kartoffeln ist eine trockene Einlagerung und passende Temperaturen im Herbst, damit die Knollen schnell auf die gewünschte Endlagertemperaturen gekühlt werden können.