Standortmarketing | 28. November 2025

Verbundprojekt Öko-Modellregion Münsterland wird verlängert

Mehr Münsterland auf dem Teller! Die Mitglieder des Projekt-Lenkungskreises freuen sich auf die zweite Förderphase (v.l.): Dr. Gerd Eckstein (Kreis Borken), Horst Schöpper (Kreis Steinfurt), Marina Kallerhoff (Kreis Coesfeld), Jutta Höper (Stadt Münster), Rebekka Hinckers (Münsterland e.V.), Daniel Höing (Kreis Warendorf), Mathis Entrup (Kreis Coesfeld), Juliane Rabe (Münsterland e.V.). © Münsterland e.V.

Regionale und nachhaltige Landwirtschaft auch im Kreis Borken soll gestärkt werden. Projekt des Münsterland e.V. - WLV begleitet Projekt kritisch-konstruktiv.

Mehr Münsterland auf dem Teller und im Einkaufskorb: Das Verbundprojekt Öko-Modellregion Münsterland geht in die zweite Runde. Nach einer ersten Förderphase von Dezember 2022 bis November 2025 wurde nun eine weitere Projektlaufzeit bis zum Oktober 2028 bewilligt. Förderer ist das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW. Auch der Kreis Borken ist mit dabei.

Ziel der Öko-Modellregion ist es, den Anteil regional erzeugter Bio-Produkte weiter zu erhöhen – auf dem Feld, im Supermarktregal, auf dem Kantinenteller und im Einkaufskorb, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Projektträgers Münsterland e.V. „Landwirtschaft gehört zum Münsterland und regionale Produkte sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Den müssen wir stärken“, sagt Andreas Grotendorst, Vorstand beim Münsterland e.V. und ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld „Außerdem schmeckt unsere Region einfach noch besser, wenn wir wissen, dass das Mittagessen nicht aus Übersee kommt, sondern gegenüber auf dem Feld gewachsen ist.“ Dazu komme, dass die allgemeine Nachfrage nach Bio stärker wachse als die Anbaufläche. „Hier steckt Potenzial“, so Grotendorst laut Pressetext.

Das Projekt hat der Mitteilung zufolge ein Gesamtvolumen von rund 226.000 Euro. Projektpartner sind die vier Münsterlandkreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie die Stadt Münster. Die Gesamtkoordination auf NRW-Ebene liegt weiterhin bei der Landwirtschaftskammer NRW.

Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken und Vorsitzender des Aufsichtsrates des Münsterland e.V.: „Die Verlängerung der Öko-Modellregion ist ein wichtiges Zeichen, über das wir uns sehr freuen. Im Zuge der regional abgestimmten Aktivitäten können Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Handel, Gastronomie und die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin profitieren. Das stärkt unsere Region.“

Münsterland e.V. blickt auf Erfolge seit 2022 zurück

Auf viele Erfolge könne das Projektteam laut Presseverlautbarung schon zurückblicken: Über 60 Küchen wurden in der ersten Förderphase angesprochen und mit Informationen versorgt. Drei erhielten bereits eine Bio-Zertifizierung (darunter auch die ABH-Kantine im Kreishaus in Borken), drei weitere bereiten sich aktuell darauf vor. Die Ende 2024 durchgeführte Konzeptstudie „Bio-Regio Teller“ mündete vor kurzem in der Aktion „Münster is(s)t gut“, bei der in fünf Münsteraner Kantinen rund 1000 bioregionale Gerichte ausgegeben wurden. Dieses Konzept soll zukünftig auch auf die Münsterlandkreise ausgerollt werden. Darüber hinaus gab es bioregionale Schauregale, Picknickkisten sowie Tüten mit regionalen Bio-Produkten für Sportlerinnen und Sportler beim Sparkassen Münsterland Giro.

In der zweiten Laufzeit soll nun die sogenannte Gemeinschaftsverpflegung noch stärker in den Blick genommen werden: „Wir wollen Küchen in kleineren Betrieben wie Schulen, Kitas, Sozialeinrichtungen, Kreishäusern oder Krankenhäusern gezielt und individuell unterstützen, wenn sie sich für bioregionale Zutaten interessieren“, sagt Juliane Rabe, Projektleiterin der Öko-Modellregion beim Münsterland e.V. „Bei bioregionalen Aktionsmenüs können die Küchen zum Beispiel neue Lieferbeziehungen ausprobieren. Wenn das gut klappt und die Qualität überzeugt, verstetigt sich im besten Fall die Zusammenarbeit.“

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Freuten sich im April 2025 über die Bio-Zertifizierung der ABH-Kantine im Kreishaus in Borken (v. l.): Dr. Kai Zwicker (Landrat Kreis Borken), Geschäftsführer Pascal Hellwig und Kantinenleiterin Monika Hellwig (beide ABH OHG – Event- und Gastroservice), Andreas Grotendorst (Vorstand Münsterland e.V.), Juliane Rabe (Projektleitung Öko-Modellregion Münsterland beim Münsterland e.V.) und Dr. Gerd Eckstein (Stabsstelle Kreisentwicklung Kreis Borken). Foto: image-1068Münsterland e.V. / Philipp Foelting

Darüber hinaus sollen bioregionale Lebensmittel am Verkaufsort zukünftig besser in Szene gesetzt werden. Hofläden, Dorfläden und Supermärkte, die ihr Sortiment entsprechend ausweiten möchten, werden gezielt angesprochen und unterstützt.

WLV Borken begrüßt den wertschätzenden Ansatz für Nachhaltigkeit und Regionalität

Geschäftsführer Jörg Sümpelmann betont, dass der WLV-Kreisverband die Initiative von Anfang inhaltlich begleitet und grundsätzlich unterstützt habe: "Wir sehen in der Wertschätzung für Nachhaltigkeit und Regionalität natürlich einen wichtigen Punkt, den auch unsere Mitglieder uneingeschränkt mitgehen. Auch im Bio-Segment liegen für einige unsere landwirtschaftlichen Betriebe im Kreis Borken Marktchancen. Dies begleiten wir auch konstruktiv und positiv. Wir werden allerdings auch einen kritischen Blick darauf behalten, dass Politik und Gesellschaft einen differenzierten und ideologie-freien Blick auf nachhaltige Landwirtschaft behalten - unabhängig ob diese mit dem Bio-Stempel oder klassisch konventionell betrieben wird."

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WLV-Kreisgeschäftsführer Jörg Sümpelmann