Vorschlagstrasse von Korridor B verläuft durch Rekener Gebiet

Auch vom nächsten Leitungsbau-Großprojekt im Nordwesten Deutschlands wird der Kreis Borken voraussichtlich betroffen sein. Genau wie bei A-Nord wird auch für den Korridor B Übertragungsnetzbetreiber Amprion die Planung und Ausführung des Erdkabel-Projekts übernehmen. Mit der Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindung soll ab voraussichtlich Anfang der 2030er-Jahre Windstrom von Nord nach Süd transportiert werden.
Amprion hat in der letzten Woche seinen Vorschlagstrassenkorridor vorgestellt. Er führt im Münsterland von Steinfurt kommend über Rosendahl-Darfeld und Coesfeld-Lette Richtung Reken.
Sollte die Bundesnetzagentur dem Vorschlag im Verlaufe des Verfahrens zustimmen, wäre eine weiter westlich im Westmünsterland gelegene Trasse aus dem Rennen: Bislang hatte Amprion neben dem jetzt avisierten Leitungsverlauf eine weiter östlich und den Kreis Borken deutlich mehr durchschneidende Alternativ-Trasse im Auge gehabt: Diese würde das Kreisgebiet beginnend im Nordosten westlich von Schöppingen durchlaufen und würde von dort weiter über Gescher (Tungerloh-Pröbsting und Hochmoor) Richtung Reken geführt. Abschließend aus dem Rennen ist diese Variante aber noch nicht. Sie taucht auch in den jetzt veröffentlichten Plänen weiterhin als infrage kommende Alternativtrasse auf.
Der Vorschlagstrassenkorridor und die weiter im Raum stehenden Varianten sind ab sofort auf der Projektseite von Korridor B im Internet einsehbar. Beim Vorschlagstrassenkorridor handelt es sich um einen rund 1.000 Meter breiten Streifen, der die Grundlage für die weitere, konkrete Planung des Verlaufs der deutlich schmaleren Erdkabeltrasse bildet. In einem jetzt anlaufenden Genehmigungsverfahren (Bundesfachplanung) wird die Bundesnetzagentur Amprions Vorschlag prüfen und für die Öffentlichkeit zur Diskussion stellen.
Neben Fachveranstaltungen für Politik und Verwaltung will Amprion hierzu Bürgerinfomärkte anbieten, bei denen alle Interessierten gemeinsam mit Fachleuten aus dem Projektteam einen Blick auf die aktuelle Planung werfen und sich Details zur eingesetzten Technik, zu Bauverfahren und zum Genehmigungsablauf erläutern lassen können.
Zusätzliche Infostopps in der Region sollen für Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bieten, Fragen zum Projekt zu stellen und Hinweise für die konkrete Planung zu geben. Die Termine finden sich zusammen mit generellen Infos auch auf der Projektseite von Korridor B im Internet. Unter anderem gibt es einen Infostopp in Schöppingen am 6. September von 10 bis 12 Uhr in der Kulturhalle „Kraftwerk". Eine Anmeldung ist laut Amprion nicht erforderlich, ein Kommen und Gehen jederzeit möglich.
Der WLV wird sich in das Verfahren auf allen Ebenen mit einbringen und seine Mitglieder hierzu informieren und begleiten.