Fünf weitere Raststätten an Fenster-zum-Hof-Betrieben eingeweiht
Aufwertung für Transparenz-Initiative / Leader-Projekt „Hütte am Hof“ in Ahaus, Gronau & Schöppingen
Beim Ausflug eine gemütliche Rast am Bauernhof einlegen und dabei unkompliziert Einsichten in die Tierhaltung gewinnen: Das geht künftig an fünf neuen Teilnehmerbetrieben der Transparenz-Initiative „Das Fenster zum Hof“ in Ahaus, Gronau und Schöppingen. Mit einem Pressegespräch auf dem Hof Effsing-Goßling in Ahaus-Wüllen hat der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) gestern Nachmittag das Ergebnis des über Leader geförderten Projekts „Die Hütte am Hof“ vorgestellt. Die aus Holz gefertigten, bäuerlich-rustikalen Sitzgruppen stehen an offenen Stallfenstern. Diese reihen sich ein in eine Reihe von 20 bereits in der Vergangenheit mit derselben Bestimmung errichteten Hütten an Fenster-zum-Hof-Stallungen und Weiden im ganzen Kreis Borken.
Projektkoordinator Stephan Wolfert vom WLV-Kreisverband erklärt den Hintergrund der Initiative: „Aus Gründen der Biosicherheit und dem Schutz vor Tierseuchen ist es auf landwirtschaftlichen Betrieben nicht immer ohne Weiteres möglich, direkt in die Stallungen zu kommen. Die Teilnehmerbetriebe sprechen mit offenen Stallfenstern gepaart mit gemütlichen Raststätten die Einladung aus, sich Tierhaltung trotzdem anzuschauen und mit Bauernfamilien ins Gespräch zu kommen.“
Beispiel Hof Effsing-Goßling: Was war die Idee und der Anlass, dass die Familie mitmacht? Das Ahauser Stadtmarketing hatte 2022 einen sehr besucherstarken Fietsentour-Tag entlang landwirtschaftlicher Betriebe organisiert. Die Familie hatte zur Veranstaltung an ihrem Schweinemaststall an der Hofeinfahrt einen Treppenaufgang zu einem transparenten Stallfenster installiert. An dem Tag habe man sehr viele gute Gespräche dazu geführt, erinnert sich Betriebsleiter Klaus Effsing: „Die Leute hatten viele Fragen, manchmal auch kritische. Aber im Gespräch konnten wir vieles davon ausräumen und Verständnis wecken.“ Der heute 41-Jährige hatte seinen Betrieb in der Folge aus Überzeugung für die Fenster-zum-Hof-Initiative angemeldet: „Wir haben nichts zu verbergen und das wollen wir auch nach außen hin so deutlich machen.“ Im Anschluss an den Aktionstag habe man aber am offenen Stallfenster wenig Betrieb gesehen, obwohl der Hof sein Angebot im Internet und optisch über ein Banner und einen großen Pfeil sichtbar gemacht hatte. Dies soll sich nun mithilfe der an der Hofeinfahrt aufgebauten Sitzgruppe und einem Wegweiser ändern. Dass es sich lohnt, beschreibt Melanie Welle aus Gronau-Epe von einem anderen Projektbetrieb mit „Hütte am Hof“: „Seitdem wir die Sitzgruppe an unseren Gehegen mit Freilaufhühnern platzieren konnten, haben wir spürbar mehr Zulauf und Interesse an unseren Tieren.“
Für die Zukunft feilen Effsing und die anderen Fenster-zum-Hof-Betriebe weiter an ihrer Öffentlichkeitsarbeit, im Gespräch ist die Organisation eines Aktionstages oder die Integration in Radrouten.