Herausforderndes Ackerbaujahr 2024

Einschätzungen zur laufenden Ernte reichen von „frustriert“ bis „noch okay“
Ein von Anfang bis Ende herausforderndes Ackerbaujahr biegt in die Hochzeit der Getreideernte ein. Die Gerste ist im Kreis Borken an den meisten Stellen gedroschen, als nächstes folgt der Weizen.
Die Wetterverhältnisse – vor allem solche Extreme wie die jüngsten Starkregenereignisse – bringen immer wieder neue Herausforderungen und Erschwernisse mit sich, auf welche die Bauernfamilien sich einstellen müssen. Laut dem Deutschen Wetterdienst hat es in diesem Jahr beispielweise in Reken schon 640 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben, das sind nochmal 10 Liter mehr als zum gleichen Zeitpunkt des ohnehin schon niederschlagsreichen Vorjahres, schüttelt Hendrik Schemmer mit dem Kopf: „Ich habe es seit Monaten nicht mehr erlebt, dass ich auf den Acker gefahren bin und die Bestände waren mal trocken. Und wir haben hier bei uns fast nur Sandböden“, so der Betriebsleiter des Boombachhofes im Ortsteil Hülsten. Die Böden sind wassergesättigt. Staunässe ist für alle Landwirte gerade ein Problem. „Ein so herausforderndes Ackerbaujahr wie dieses habe ich noch nicht erlebt“, sagt der 42-jährige Agrarbetriebswirt.
Diese Einzelsicht kann Anja Keuck von der Kreisstelle Borken der Landwirtschaftskammer NRW insgesamt bestätigen. Als Pflanzenbauberaterin begleitet sie viele Betriebe im Kreis Borken bei deren ackerbaulichen Maßnahmenplanungen: „Dieses Anbaujahr stellt eine extreme Herausforderung für die Betriebe dar. Das fing schon im Herbst an als die Aussaatbedingungen häufig zu nass und damit ungünstig waren. Es setzte sich im feuchten Frühjahr fort mit der Schwierigkeit, den passenden Kompromiss zwischen Befahrbarkeit der Böden und dem möglichst optimalen Zeitpunkt für Düngung und Aussaat zu finden.“ Die Ernte an und für sich sei bislang aber häufig noch ohne große Komplikationen möglich gewesen.