Bauernproteste | 8. Januar 2024

Über 2.000 Trecker setzen Zeichen für heimische Landwirtschaft

Lange Treckerkorsos schlängelten sich heute über Straßen im gesamten Kreis Borken, so wie hier am Butenwall in der Kreisstadt. Foto: Fabian Klönne, WLV Borken
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Kreisverband und Polizei ziehen zufriedenes Fazit des Aktionswoche-Auftakts

Der Landwirtschaftliche Kreisverband zieht ein überaus zufriedenes Fazit des heutigen Demotages in der Region. Zum Auftakt der Aktionswoche des Deutschen Bauernverbandes fanden kreisweit in allen Kommunen Schlepperkorsos statt. Anlass der Proteste sind Regierungspläne für eine Agrardiesel-Verteuerung mit weiterer Schwächung des Landwirtschaftsstandortes Deutschland. Nach einer Zwischenbilanz der Kreispolizei von 15:30 Uhr waren bis dahin schon über 2.300 Fahrzeuge unterwegs, davon 1.900 Trecker. Bis zum Ende des Nachmittags wird die Zahl auf über 2.000 Trecker steigen. Auf X (ehemals Twitter) schreibt die Polizei, dass es, bis auf die erwarteten Verkehrsbehinderungen, zu keinen besonderen Störungen gekommen sei. Im Interview mit Radio WMW spricht Kreispolizei-Sprecher Frank Rentmeister heute Mittag ein Kompliment aus: „Unser Fazit fällt sehr positiv aus. Es gab im Vorfeld eine hohe Kooperationsbereitschaft und das hat sich auch heute am Einsatztag fortgesetzt.“

Zur Untermauerung seiner Forderungen hatte der Kreisvorstand am 4. Januar eine Resolution verabschiedet. Bei einer Auftaktkundgebung heute Morgen vor dem Leichtathletikzentrum in Rhede übergeben Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß und Ortsverbandsvorsitzender Wilhelm Teklote das Papier an Politiker der Ampelparteien und der CDU. In kurzen Ansprachen bringen alle Parteienvertreter und – stellvertretend für den Mittelstand – auch der örtliche Spediteur André Wessels ihr Verständnis und ihre Verbundenheit mit der Landwirtschaft zum Ausdruck. In seiner Rede drückt Markus Weiß allen seinen Dank und seine Anerkennung aus, sich persönlich der schwierigen Diskussion zu stellen: „Es geht hier heute um weit mehr als nur um Agrardiesel. Es geht um Lösungen bei den all den drängenden Fragen in der Tierhaltung und im Ackerbau. Nette Worte haben wir genug gehört. Wir brauchen endlich Taten und Lösungen. Das haben unsere Bauernfamilien, das haben wir verdient.“

Im Rahmen der Aktionswoche plant der Kreisverband für diese Woche weitere Aktionen in den Orten. Unter dem Motto „Landwirtschaft trifft Bürger“ wollen die Bauernfamilien im Rahmen von Infoständen mit den Menschen ins Gespräch kommen, unter anderem am Donnerstag auf den Marktplätzen in Gescher und Bocholt. Abschluss der Aktionswoche ist am 15. Januar die Teilnahme an einer bundesweit angekündigten Groß-Demo am Brandenburger Tor. Für diese bietet der Kreisverband seinen Mitgliedern einen Bustransfer nach Berlin an. Der Verband rechnet mit über 100 Teilnehmern allein aus dem Westmünsterland.

Übergabe der WLV-Resolution an Politiker der Ampel und der CDU

„Zuviel ist zu viel!“ Markus Weiß (3.v.r.) und Wilhelm Teklote (r.) als Vertreter der Landwirtschaft übergaben die Resolution des WLV-Kreisverbandes heute Morgen in Rhede an (v.l.) Bürgermeister Jürgen Bernsmann (CDU), Spediteur André Wessels, Matthias Ebbers (FDP-Ratsfraktionsmitglied), Karlheinz Busen (FDP-Bundestagsabgeordneter), Reinhold Störkmann (Grünen-Ratsfraktionsvorsitzender), Wolfgang Teschlade (SPD-Ratsfraktionsvorsitzender) und Nadine Heselhaus (SPD-Bundestagsabgeordnete). Foto: Stephan Wolfert, WLV

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