Deckzentrum | 5. April 2024

Großteil der Sauenhalter im Kreis hat Umbaukonzept vorgelegt

Ergebnisse der im Februar zu Ende gegangenen Abfrage des Kreises Borken bei den hiesigen Sauenhaltern.

Kreisveterinärin Anja Miebach stellt Zahlen im Veredlungsausschuss vor. WLV-Kreisverband will zusätzliche Beratungsangebote machen und fordert Unterstützung von Politik und Handel

Zum gemäß Nutztierhaltungsverordnung geforderten Betriebs- und Umbaukonzept des Deckzentrums hat Kreisveterinärin Anja Miebach am Dienstag im Veredlungsausschuss die Ergebnisse der im Februar zu Ende gegangenen Abfrage vorgestellt. Demnach haben über 90 Prozent der aktiven Sauenhalter gegenüber dem Kreis Borken ein Umbaukonzept vorgelegt, beziehungsweise den bereits erfolgten Umbau gemeldet. In absoluten Zahlen haben von 255 Sauenhaltern, die sich zurückgemeldet haben lediglich neun Betriebe erklärt, bis 2026 verbindlich aus der Sauenhaltung aussteigen zu wollen.

Insgesamt werde hier laut Miebach erkennbar, dass die Sauenhaltung im Kreis Borken eine große Bedeutung behalten werde: „Nun sollte es mit Unterstützung und Beratung durch Landwirtschaftskammer und die Kreisveterinärbehörde darum gehen, die nun laufende nächste Frist für die Umsetzung der Gruppenhaltung im Deckzentrum nicht zur Galgenfrist verkommen zu lassen.“ Auch der WLV will hierzu seinen Mitgliedsbetrieben ein Angebot machen, wie Ausschuss-Geschäftsführer Jörg Sümpelmann bei der Gremiensitzung in der Kreisgeschäftsstelle in Borken in Aussicht stellt.

Die laut novellierter Nutztierhaltungsverordnung für die Sauenhalter schon feststehende nächste Herausforderung ist die Verschärfung im Abferkelbereich. Neue Vorschriften für mehr Platz und ungehindertes Umdrehen zwingen zukunftswillige Landwirte zu Neu- und Umbaumaßnahmen bis 2036. Viele Betriebe stünden da schon in den Startlöchern, es fehle aber an verlässlichen Perspektiven, wie der als Gast anwesende WLV-Veredlungsreferent, Daniel Eschmann, herausstellt: „Viele zweifeln daran, dass die notwendigen Investitionen auch zukünftig Bestand haben werden. Hier muss die Politik auch Sicherheiten liefern, um die Branche beim Umbau zu unterstützen.“  

Auch der Handel müsse hier seinen Worten in Sachen Haltungswechsel auch Taten folgen lassen, stellt Heinrich Große Liesner heraus: „Maßnahmen wie diese verteuern unsere Schweinehaltung in Deutschland weiter. Wenn dann der Handel seine Ware aus dem Ausland beschafft, wo die Tierhalter zu Bedingungen produzieren, die hier nicht möglich sind, wird das im Ergebnis zur Marktverdrängung deutscher Betriebe führen.“

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