Starker Dienstleistungsverbund im WLV

Fachtagung in Rhede mit Töchter- und Partnerunternehmen des WLV
Ein volles Haus Stockhorst kann der WLV-Kreisverband heute Morgen anlässlich einer Fachtagung in Rhede verzeichnen. Zu gemeinsamen Beratungsthemen im Verbund des Bauernverbandes kommen rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von WLV, BSB, WVU Finanz- und Versicherungsberatung, WLV Service Immobilien und Partnerorganisationen wie dem BHD zusammen.
WLV-Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß stellt in seiner Begrüßung die Qualität der Beratungsangebote für Landwirte im Kreis Borken heraus: „Man hört immer wieder Stimmen unserer Haupterwerbslandwirte zu Standortnachteilen mit hohen Flächenpachten, aber die Agrarberatungskompetenz in unserer Region ist definitiv ein Standortvorteil für unsere Betriebe.“
In seinem Vortrag berichtet Finanzberater Rudolf Schüller von der Westfälisch-Lippischen Versicherungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft (WVU) von der wachsenden Rolle, die Nachhaltigkeitskriterien im Finanz- und Versicherungsgeschäft auch für landwirtschaftliche Betriebe einnehmen – Stichwort: ESG-Kriterien. Der Begriff ESG kommt aus dem Englischen und beinhaltet die drei Säulen: Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Ab 2026/27 greifen im Zuge neuer Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) unter anderem Ausschlusskriterien für nicht nachhaltige Praktiken.
Die BSB-Steuerberater Bernd Epping und Nadine Meiß werfen in ihrem Vortrag einen Blick auf den Wandel, den künstliche Intelligenz in der Steuerberatung bewirkt: „KI ist ein Assistent, der dem Berater Raum für höherwertige Aufgaben gibt.“
Bernd Post berichtet von immer schwieriger werdenden Schadensabwicklungen mit Versicherern: „Die Vertragsgestaltung muss passen. Das war noch nie so wichtig wie heute. Die Versicherer gucken immer genauer hin, achten in Schadensfällen auch auf Kleinigkeiten und die korrekte Abdeckung in den Versicherungsbedingungen. Wir als unabhängige WLV-Versicherungsberater begleiten unsere Mitglieder da gerne.
Einen Überblick zu aktuellen Leitungsbauthemen im Kreis Borken gibt WLV-Jurist Alexander Thoneick in seinem Vortrag. Dabei stellt er die Rolle von Rahmenregelungen zwischen Bauernverbänden und Leitungsbauunternehmen wie Amprion heraus. Diese sorgen vielfach für mehr Verlässlichkeit und Fairness zwischen Grundeigentümern und Vorhabenträgern. Aber es gebe auch andere Beispiele. Aktuell plant die Firma GasLINE die Nachverlegung von Kabelschutzrohren im Schutzstreifen der Ferngasleitung Nr. 13, die im Kreis Borken durch die Kommunen Legden, Heek und Reken verlaufen. Hierzu hat der WLV in den letzten Monaten versucht, mit GasLINE Verhandlungen zu führen, die zu einer Rahmenregelung für diese Kabelschutzrohre führen sollten. Leider vergeblich, wie Thoneick berichten muss: „GasLINE hat bereits viele unserer Mitglieder mit einem langen Schreiben kontaktiert und dieses in unzumutbarer Weise mit kurzen Fristen, unzureichenden Informationen und indiskutablen Entschädigungssätzen versehen.“ Zwar bestehe unter Einhaltung gewisser Voraussetzungen eine Rechtspflicht zur Duldung der Leitungsverlegung im Schutzstreifen solcher Leitungen. Aber diese Voraussetzung müsse der Vorhabenträger erst einmal nachweisen.
Der WLV-Kreisverband stellt seinen Mitgliedern Hinweise zu einer möglichen Reaktion auf Anschreiben von GasLINE zur Verfügung.