Weiterhin hohe Hürden für den Windkraftausbau im Münsterland

Energie-Expo in Heiden: BBWind-Geschäftsführer Heinz Thier kritisiert Regionalplan-Entwurf
Das Who is Who der regionalen Energiewende-Szene war auf Einladung des „Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V.“ (LEE NRW) zum Branchentreff in die Westmünsterlandhalle gekommen. Und wenn über Solar, Wind, Biogas und Netzausbau auf dem Land gesprochen wird, sitzen die Bauernfamilien mit im Boot. Dementsprechend war auch der WLV gestern im hochkarätig besetzten Vortragsprogramm unter anderem mit Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Forstreuter und im Messeteil mit einem Infostand seines Windkraft-Projektberatungsunternehmens BBWind vertreten.
Deren Geschäftsführer Heinz Thier konnte in seinem Fachvortrag nochmals das Konzept „Bäuerlicher Bürgerwind – selber machen statt verpachten“ vorstellen. Dieses habe sich als Akzeptanz- und Wertschöpfungsmodell für den ländlichen Raum seit der Gründung in 2012 mehr als etabliert. Der klimapolitisch alternativlosen Forcierung des Windkraftausbaus stünden aber in der Praxis weiterhin hohe Hürden entgegen. So kritisierte Thier in seinem Vortrag exemplarisch das Vorgehen der Bezirksregierung Münster, im neuen Regionalplan-Entwurf nur vorhandene Windkonzentrationszonen aufzulisten und keine einzige neue Fläche hinzuzunehmen: „Die Bezirksregierung ist der Meinung, dass sie mit ihren 2,6 Prozent Flächenaufzählung das Landesziel von 2,135 Prozent bereits übererfüllt habe. Dies ist unseren Berechnungen nach nicht der Fall, weil alte Konzentrationszonen beispielsweise ganze Hofstellen mit eingeschlossen hatten. Nimmt man die heutigen Abstandskriterien, dann kommen wir bei der Nachrechnung noch nicht einmal auf 1 Prozent.“
Eine vom LEE NRW in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie solle hierzu nun Aufklärung bringen und Basis für fundierte Stellungnahmen dazu im weiteren Regionalplan-Verfahren sein.