Aus der Gremienarbeit | 12. Juni 2025

Biosicherheit im Blick behalten – Beratung nutzen!

Der Stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende, Heinz-Josef Elpers, begrüßte seine Vorstandskollegen gestern in der Festscheune von Schloss Diepenbrock. Foto: Stephan Wolfert, WLV

Kreisvorstand tagt in der Festscheune von Schloss Diepenbrock in Bocholt

Angesichts der weiterhin angespannten Tierseuchen-Situation appelliert der WLV-Kreisverband nochmals an seine Mitglieder, die bestehenden Angebote zur Verbesserung der Biosicherheit auf den Betrieben zu nutzen. Dies war eines der Themen der gestrigen Sommersitzung des WLV-Kreisvorstandes in Bocholt-Barlo. Das Treffen fand in der Festscheune von Schloss Diepenbrock statt.

ASP, BHV1 oder MKS halten die Landwirtschaft im Westmünsterland unvermindert in Atem. Die aktuell weiterhin aufgrund neuer BHV1-Fälle geltende Sperrzonenverfügung für die Rinderhalter Heek und Ahaus-Ammeln sei schon schlimm genug, stellte der Stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende, Heinz-Josef Elpers aus Ahaus, in seiner Begrüßung heraus: „Aber wenn die ASP in unserer Veredlungsregion auftreten sollte, sind noch viel weitreichendere Folgen zu befürchten.“ In diesem Sinne arbeite der WLV in allen damit zusammenhängenden Themenfeldern weiter an verbesserten Lösungen – von der Bekämpfung bis hin zur Vermarktungsmöglichkeit im Seuchenfall.

Um ihre Situation zu verbessern, seien die Bauernfamilien aber keineswegs hilflos. Gerade beim Thema Biosicherheit habe jeder Tierhalter seine Hausaufgaben zu machen, um das Krankheitsrisiko im Bestand zu verringern und im tatsächlichen Seuchenfall möglichst schnell wieder Tiere vermarkten zu können. Neben Infoveranstaltungen von WLV und Kammer auch auf Kreisebene (Bericht und Vorträge hier noch abrufbar) können Schulungsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden. Vor allem eine im Programm „Biosicherheit Rind“ angebotene Beratungsleistung sei ein wichtiger Baustein. Dieser von Landwirtschaftskammer NRW und FH Südwestfalen durchgeführte (und durch eine Beihilfe der Tierseuchenkasse im Kreis Borken kostenfreie) Check-Up helfe praxisnah mit dem Ansatz „Beraten statt Bestrafen“ weiter. Der Westenborkener Ortsverbandsvorsitzende, Daniel Bölker, schilderte aus eigenem Erleben den Benefit der Vor-Ort-Analyse betrieblicher Maßnahmen gegen Erregereinschleppung und -ausbreitung: „Dabei geht es ganz handfest um hygieneverbessernde betriebliche Abläufe.“ Es würden unter anderem Verkehrswege bei der Futtermittelanlieferung oder Kadaverabholung analysiert oder auch betriebliche Routinen hinterfragt: „Das sollte eigentlich jeder Nutztierhalter mal mitmachen“, so der Bullenhalter. Gerade im Seuchenfall führe ein dadurch dokumentierbar hoher Biosicherheitsstatus dazu, dass man als Betrieb früher wieder Tiere verkaufen könne als jene, die solche Maßnahmen nicht vorweisen könnten. Dieses Biosicherheitsprogramm richtet sich an Rinderhalter. Für andere Tierhalter gibt es ebenfalls Angebote und Möglichkeiten, wie unter anderem in einer WLV-Veranstaltung Ende Dezember beschrieben.

Auch eine Stärkung des Ehrenamts vor Ort im WLV und die teilweise schwindende Teilnahme von Mitgliedern an Veranstaltungen (und wie man dem entgegen wirken kann) waren Thema. Hier dazu mehr.

Infoflyer zum kostenlosen Beratungsangebot "Biosicherheit Rind“

Postkarte Beratungsbeihilfe Tierseuchenkasse
12.06.2025
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