4 Dinge, die Cem Özdemir liefern muss
In der kommenden Woche (28.-29.06.) findet der Deutsche Bauerntag in Münster statt. Im Interview mit dem Wochenblatt benennt Bauernpräsident Hubertus Beringmeier die aktuellen Baustellen der Agrarpolitik.
Bei seinem ersten Bauerntags-Auftritt vor einem Jahr wurde Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vom Bauernverband noch mit Samthandschuhen angefasst. In diesem Jahr soll das anders werden, kündigt Beringmeier im Interview an, zu lesen in der aktuellen Wochenblatt-Ausgabe vom 22. Juni.
Den Worten müssen Taten folgen
"Wir sind seine wohlwollenden Worte leid", fasste Beringmeier die Stimmung unter den Bauern und Bäuerinnen in Westfalen-Lippe zusammen. Mit Sätzen wie „Ich will, dass es den Tieren gut geht und die Bauern gleichzeitig Geld verdienen“ bekomme er Applaus in der Bevölkerung, aber nicht vom Berufsstand. Mit dem Borchert-Plan oder dem Papier der Zukunftskommission Landwirtschaft lägen fertige Konzepte auf dem Tisch. "Aber leider setze er davon nur Teile um, so bleibt es Stückwerk" betonte Beringmeier.
Bauern erwarten kein Grußwort, sondern eine ernsthafte Diskussion
Von Bundesminister Cem Özdemir erwartet Beringmeier, dass er nicht nur ein Grußwort hält, sondern sich auch der Diskussion mit Landwirten stellt. Und "dass er endlich liefert und etwas für uns macht."
Vier Forderungen sind für Beringmeier besonders wichtig:
Erstens den Umbau der Nutztierhaltung vollumfänglich angehen, und nicht wie jetzt scheibchenweise. Gerade die Finanzierung ist ungeklärt.
Zweitens praktikable und sinnvolle Regeln beim Pflanzenschutz zu finden. Der Bauernverband ist für eine Reduktion, aber flächendeckende Totalverbote sind Unfug.
Drittens wird dringend ein Wolfsmanagement benötigt, damit Weidetierhalter nicht reihenweise aufgeben. Die aktuelle Wolfspolitik ist Wunschdenken einiger Städter.
Und viertens erwartet der Bauernverband von Özedemir ein klares „Nein“ im EU-Agrarrat zur Industrie-Emissionsrichtlinie. Der aktuelle Stand der Richtlinie muss bleiben.