Zukunft sichern | 16. Januar 2025

Agrar- und Ernährungsstandort Deutschland muss gestärkt werden

Bauern- und Raiffeisenverband sowie die Ernährungswirtschaft fordern Unterstützung, um Ernährungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.

Unsicherheiten beseitigen, Zuversicht schaffen und einen echten Aufbruch erzeugen: Dieses Ziel verfolgt eine Verbände-Allianz mir Blick auf die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft. Zum Auftakt der Grünen Woche richten der Bundesverband des Lebensmittelhandels (BVLH), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Deutsche Bauernverband (DBV) einen eindringlichen Appell an die Politik, den Agrar- und Ernährungsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.

Die Verbände schauen mit großer Sorge auf die Entwicklung der vergangenen Jahre. Ihre Allianz sehen sie als ein Signal und Angebot an die kommende Bundesregierung, dass Wirtschaft und Politik enger zusammenrücken und in einen nachhaltigen Lösungsmodus gelangen.

WLV Bild

Die Grünen Woche ist eine gute Möglichkeit, um kurz vor der Wahl unsere Kernforderungen im politischen Berlin vorzubringen. Neben Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit und Erneuerbaren Energien stehen für uns Landwirte insbesondere der Bürokratieabbau, das aktuelle Seuchengeschehen sowie die Zukunft der Tierhaltung und der ländlichen Räume auf der Agenda.

Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die Wirtschaftsleistung stagniert, hohe Kosten und Auflagen lasten auf den Unternehmen und die Verbraucherstimmung ist eingetrübt. Die anstehende Bundestagswahl stellt eine Richtungsentscheidung für das Land dar.

Auch der Lebensmittelsektor steht vor enormen Herausforderungen. Ein Großteil der notwendigen Weichenstellungen wurde von der Ampelregierung nicht getätigt. Es fehlt an spürbaren Entlastungen und einer klaren Zukunftsperspektive.

BVLH, DBV und DRV benennen gemeinsam und klar, was es seitens der Politik braucht, um den Agrarstandort, das Tierwohl, den Wettbewerb in der Lebensmittelkette und die Verbraucherwohlfahrt zu stärken.

Ganz konkret fordert die Verbände-Allianz:

  • Stärkung der deutschen Landwirtschaft durch Herkunftskennzeichnung, Agrar-Marketing und Abbau von Innovationshemmnissen

  • Stärkung der sozialen Marktwirtschaft durch realistische Marktbetrachtung, Vermeidung dysfunktionaler Eingriffe und Nutzung von privatwirtschaftlichen oder “von der Branche eingerichteten” Schiedsgerichtsstellen

  • Stärkung des Wirtschaftswachstums durch Steueranreize, Bürokratieabbau, Reduzierung von Auflagen und Dokumentationspflichten sowie eine Rückkehr zur Stufenverantwortung.

  • Stärkung des Tierwohls durch Nutzung etablierter Haltungskennzeichnungssysteme und eine langfristige finanzielle Unterstützung durch den Staat

  • Stärkung des EU-Binnenmarkts durch einheitliche Regelungen und wissenschaftsbasierte Ansätze

  • Stärkung der Lebensmittelwertschätzung durch konkrete Erleichterungen im Bereich der Weitergabe an die Tafeln und andere karitative Einrichtungen.

Im Rahmen der Grünen Woche 2025 und des gegenwärtigen Bundestagswahlkampfs wird die Verbände-Allianz die eigenen Empfehlungen in die politische Debatte einbringen und im Rahmen von Dialogformaten zur Diskussion stellen.