Branche schafft Aufmerksamkeit für das Produkt und die Situation der Erzeuger

Zum Tag der Milch engagieren sich eine Vielzahl von Organisationen für das Image der des Lebensmittels "Milch". Der WLV nimmt besonders die Situation der Milcherzeuger in den Blick.
Zum Tag der Milch am 1. Juni hat Bauernpräsident Hubertus Beringmeier die Situation der Milchviehhalter und Rindermäster in den Blick genommen. "Ein hohes Milchangebot aufgrund guter Erlöse trifft aktuell auf eine rückläufige Nachfrage, was sich seit Jahresbeginn in drastisch sinkenden Milcherzeugerpreisen bemerkbar macht", sagte Beringmeier in einer Pressemitteilung. Problematisch sei, dass die Milchpreise für viele Milchviehhalter schon jetzt nicht mehr kostendeckend seien, weil diese gleichzeitig enorme Steigerungen der Produktionskosten - insbesondere bei Energie- und Futtermittelkosten - schultern müssten.
Beringmeier: Milchpreise sind für viele Milchviehhalter schon jetzt nicht mehr kostendeckend
Trotz der zuletzt angespannten Lage rechnet der WLV damit, dass der Milchmarkt sich bald erholt, da die Milchmengen nach dem Überschreiten des saisonalen Anlieferungsgipfels zurückgehen. Zusätzlich bewirkt das sommerliche Wetter eine Nachfragebelebung bei Sahne und Butter. „Diese Entwicklung sehen wir schon jetzt an den Rohstoffmärkten. Weil sich die Marktentwicklung verzögert in den Erzeugerpreisen niederschlägt, müssen die Milchbauern in den nächsten Wochen aber noch mit sinkenden Preisen rechnen“, betonte Hubertus Beringmeier.
DBV schlägt einen „Grünland-Klima-Bonus“ im Rahmen der GAP-Förderung vor
DBV-Milchpräsident Karsten Schmal erneuerte zum Tag der Milch den Vorschlag, einen „Grünland-Klima-Bonus“ im Rahmen der GAP-Förderung einzuführen. „Milchkühe sind mehr als ihr CO2-Fußabdruck und spielen eine wichtige Rolle im CO2-Kreislauf", sagte Schmal. "Kühe fressen Gras, Silage und pflanzliche Koppelprodukte aus der Lebensmittelerzeugung, die nicht durch den Menschen verwertet werden können.
Das von den Kühen abgegebene biogene Methan wird im Gegensatz zum fossilen Methan innerhalb eines Jahrzehnts wieder abgebaut. Durch die Verwertung von Gras erhalten Kühe das Grünland als bedeutende CO2-Senke. Grünlandbewirtschaftung ist ein Alleinstellungsmerkmal und verdient somit eine Honorierung im Sinne des Klima- und Umweltschutzes.“
Björn Freitag kocht mit Milch auf der Landesgartenschau
Zahlreiche Organisationen nutzten den Tag der Milch für einen Beitrag "Pro Milch". Die Landesvereinigung Milch startet zusammen mit dem WLV die Milchwoche auf der Landesgartenschau in Höxter. Fernsehkoch Björn Freitag kocht auf dem Austellungsbeitrag der Landwirtschaft Gerichte aus der regionalen Küche unter Verwendung von Milch und Milchprodukten. Prominente Gäste aus dem Kreis gehen dem Küchenprofi dabei zur Hand.
Mit einer neuen Mediakampagne startet die Initiative Milch den Tag der Milch 2023. Thematischer Fokus der Digital- und Print-Kampagne ist das Thema “Milch der Zukunft – weiter auf dem nachhaltigen Weg”. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass Kühe viel stärker zum Klimaschutz beitragen, als viele denken.
Warum sind Milchkühe für eine grüne Zukunft unerlässlich? Wieso sind Kühe die größten Food-Waste-Gegnerinnen? Und wie geht Kimchi für Kühe? Die Antworten dazu finden sich u. a. in den aktuellen Podcast-Folgen #15 und #16 der im Jahr 2022 gestarteten Serie Let’s talk Milch. Beide neuen Folgen sind ab sofort auf Apple Music, Spotify und Deezer verfügbar.
i.m.a e.V. hat viele Lehrmedien zur Milch im Angebot
Der Verein information.medien.agrar e.V. - kurz i.m.a e.V. - macht zum Tag der Milch auf sein vielfältiges Medienangebot aufmerksam. Die Lehr- und Lernmaterialien, von der Verbraucherzentrale als „sehr gut“ bewertet, bieten nützliche Informationen über das Lebensmittel Milch. Die i.m.a-Materialien zur Milch tragen dazu bei, die Bedeutung des Lebensmittels für unsere Ernährung stärker in den Fokus zu rücken. Sie können kostenlos im Internet (www.ima-shop.de) bestellt, online gelesen und herunterladen werden.
Hintergrund
Der Weltmilchtag wird einmal jährlich organisiert (meistens am 1. Juni), um international für den Konsum von Milch zu werben. Er wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (International Dairy Federation, IDF) 2001 ins Leben gerufen und wird in über 30 Ländern veranstaltet. Milch soll als natürliches und gesundes Getränk weltweit und für alle Altersstufen beworben werden.