Bestandsregulierung Wolf | 16. Oktober 2025

Bauernverband begrüßt Meldung des günstigen Erhaltungszustands

Wölfe sind in Deutschland nicht mehr gefährdet. WLV und DBV fordern jetzt aktives Bestandsmanagement mit klaren Regeln für den Umgang mit dem Wolf.

Deutschland hat am Montag (13.10.2025) den sogenannten "günstigen Erhaltungszustand" des Wolfs an die EU-Kommission übermittelt. Diese Feststellung, die WLV und DBV seit langem fordern, ermöglicht den Ländern künftig eine leichtere Handhabe im Umgang mit Wölfen, die beispielsweise Weidetiere reißen.

Beim Wolf sind alle Kriterien für einen günstigen Erhaltungszustand seit langem erfüllt

Der Schutz von Weidetieren war in den vergangenen Jahren immer wieder Thema in der politischen Arbeit des WLV. „Beim Wolf sind alle Kriterien zur Anerkennung des günstigen Erhaltungszustands als erfüllt anzusehen und die Grundlage für ein aktives Bestandsmanagement gegeben", warnte schon im September 2023 WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Die aktuelle Strategie der Politik im Umgang mit dem Wolf stelle für die Zukunft der gesellschaftlich gewünschten Weidetierhaltung eine ernstzunehmende Bedrohung dar.

„Aus Sicht der Halter von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden auf der Weide ist die Meldung an die EU ein längst überfälliger Schritt und erkennt die Realität eines rasant steigenden Bestandes von Wölfen in Deutschland an", kommentierte DBV-Generalsekretärin Stefanie Sabet.

Bauernverband erwartet jetzt zügig passende Regelungen im Bundesjagdgesetz

Mit dieser Feststellung verbinden WLV und DBV die dringende Erwartung an die Bundesregierung, jetzt zügig und im Sinne des Koalitionsvertrages die rechtlichen Grundlagen für eine Regulierung des Wolfsbestandes im Bundesjagdgesetz auf den Weg zu bringen. Erforderlich sei eine Vollregelung im Bundesjagdgesetz, die

  • sowohl ein praxistaugliches Bestandsmanagement vorsieht,

  • Regelungen zur schnellen und rechtssicheren Entnahme von Problemwölfen enthält und auch

  • Gebiete festlegt, die nicht verhältnismäßig zäunbar sind und in denen die Weidetierhaltung Vorrang vor dem Wolf hat.

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer betonte: "Wir haben Wort gehalten und den günstigen Erhaltungszustand auch für die kontinentale Region zeitnah gemeldet. Ich danke meinem Kollegen Carsten Schneider, dass er die Meldung zügig abgeschlossen hat. Das zeigt, dass Bewegung möglich ist – nun müssen wir beim Jagdgesetz genauso entschlossen vorankommen.