DBV drängt auf Kooperation statt rückwärtsgewandter Schutzgebietspolitik

Bauernpräsident Joachim Rukwied ruft die Mitglieder des Umweltausschusses im EU-Parlament auf, eine Neuausrichtung beim Natur- und Artenschutz zu unterstützen.
„Kooperativer und produktionsintegrierter Naturschutz mit der Land- und Forstwirtschaft muss die Grundlage politischer Ziele zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität sein, sagte Rukwied im Vorfeld der Abstimmung zum Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law – NRL) am 15. Juni 2023. "Nur so lassen sich Artenvielfalt und Biodiversität stärken und gleichzeitig hochwertige Lebensmittel erzeugen.“
Landwirtschaftliche Erzeugung sichern und Umweltziele erreichen: Das geht!
Die Vereinbarkeit einer produktiven Landbewirtschaftung im Sinne der Ernährungssicherheit und einer Förderung der Biodiversität ist heute in vielen Projekten und Initiativen belegt. „Den Europaabgeordneten kommt eine große Verantwortung zu: es gilt, die landwirtschaftliche Erzeugung zu erhalten und gleichzeitig Umweltziele zu erreichen", sagte Rukwied. Wenn das nicht gelinge, komme es zu einer Verlagerung der Erzeugung in Regionen, in denen nicht zu hohen europäischen Standards erzeugt werde. "Die Importabhängigkeit bei Nahrungsmitteln würde steigen und die Umwelt würde dabei verlieren“, ist sich der DBV-Präsident sicher.
Kritik an der Position des EU-Umweltrates
Auch der Vorschlag für die Position des Umweltrates, der für den 20. Juni vorgesehen ist, sieht keine substanziellen Verbesserungen des unzureichenden Kommissionsvorschlages für die Landwirtschaft vor. „Für Städte werden die festen Flächenziele für das Stadtgrün gestrichen, während für die Landwirtschaft nach wie vor pauschale Flächenvorgaben, wie 10 Prozent Landschaftselemente, vorgesehen sind“, kritisierte ukwied. „Die Förderung der Biodiversität muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein und darf nicht nur bei den Landwirten abgeladen werden“.