DBV: Mercosur-Einigung geht auf Kosten der Landwirtschaft

Der Abschluss schwächt Europas Bauern im Wettbewerb. Jetzt kommt es auf das Europäische Parlament an.
Die EU-Kommission hat heute (Freitag, 6.12.2024) die Verhandlungen über eine riesige Freihandelszone mit dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur abgeschlossen. Der Bauernverband hat bis zuletzt gegen das Abkommen argumentiert und protestiert. Über diese Bedenken wie auch die Vorbehalte von Ländern wie Frankreich, Italien und Polen hat sich die EU-Kommission mit ihrer Zustimmung hinweg gesetzt.
DBV-Präsident Joachim Rukwied zeigt sich enttäuscht, dass das Mercosur-Abkommen ohne wesentliche Veränderungen des Agrarteils zum Abschluss gebracht wurde. „Wir Bauern wurden nicht gehört. Dieses Abkommen geht einseitig zulasten der europäischen Bauern und schwächt unsere Betriebe massiv im Wettbewerb. Damit ist es das Gegenteil der von der EU-Kommission zugesagten Stärkung der europäischen Landwirtschaft" betonte Rukwied in einer Pressemeldung.
Die geplanten Mechanismen zum Schutz europäischer Standards für Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung seien nach wie vor völlig unzureichend. Rukwied forderte: "Das Europäische Parlament und der Europäische Rat als nun entscheidende Institutionen dürfen das Abkommen in dieser Form nicht annehmen!“
Seit Beginn der Verhandlungen des Abkommens vor über 20 Jahren hat der DBV den Prozess intensiv und kritisch begleitet. Zuletzt anlässlich des G20-Treffens in Brasilien fordert DBV-Präsident Joachim Rukwied, das Mercosur-Abkommen zu stoppen und grundsätzlich neu zu verhandeln.