Novelle Tierschutzgesetz | 26. September 2024

Bauernverband: „Tierschutz ja, aber nicht so!

Vor der Übergabe der Unterschriften. Im Hintergrund der Deutsche Bundestag.

Die deutsche Landwirtschaft wendet sich gegen die Novelle des Tierschutzgesetzes. 24.000 Unterschriften unterstreichen die Argumente der Bäuerinnen und Bauern.

Genau 24.105 Unterschriften hat der DBV am heutigen Donnerstag (26.09.2024) zur Einbringung der Novelle des Tierschutzgesetzes in den Bundestag an den Bundestags-Ausschuss für Ernährung und .Landwirtschaft übergeben. DBV-Vizepräsident Günther Felßner aus Bayern und Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier an der Spitze der Abordnung hielten sich dabei mit Kritik nicht zurück.

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Wer für Tierschutz ist, muss diese Änderungspläne ablehnen. Anstelle einer praxistauglichen Weiterentwicklung unserer heimischen Nutztierhaltung drohen Betriebsaufgaben, eine weitere Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland und vermehrte Importe tierischer Lebensmittel aus Ländern mit deutlich geringeren Tierwohlanforderungen als in Deutschland".

Günther Felßner
DBV-Vizepräsident und Bauernpräsident in Bayern
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Tierschutz ja, aber nicht so. Dieser Gesetzentwurf schafft an einigen Stellen mehr Tierleid als Tierschutz. Die Vorschläge sind von vielen Betrieben in dieser Form schlicht nicht umsetzbar und werden diese ins Aus drängen. Dieses Gesetz ist eine Bedrohung für die Tierhaltung in Deutschland“.

Hubertus Beringmeier
Veredlungspräsident im DBV

In der Diskussion mit Mitgliedern des Agrarausschusses drängt der Deutsche Bauernverband bei Regelungen zur Rinder-, Schweine- und Schafhaltung auf deutliche Korrekturen. Insbesondere bei Schweinen löse die geplante Regelung zum Kupieren nicht das Problem des Schwanzbeißens. Hier wäre dem Tierwohl nicht gedient.

Hinzu komme ein enormer, zum Teil täglicher Dokumentationsaufwand, der weit über EU-Vorgaben hinausschießt und heimische Betriebe überproportional belasten würde. Auch die derzeit in der Praxis bewährte Kombinationshaltung mit 120 Tagen Bewegung im Jahr müsse unbefristet Bestand haben.

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Übergabe der Unterschriften an Hermann Färber, den Vorsitzenden des Agrarausschusses.

Auszug aus der Resolution zur Übergabe

Für Tierschutz mit Sinn und Verstand – kein Strukturwandel mit der Brechstange!

Wir Landwirte stehen zur Weiterentwicklung der Tierhaltung. In diesem Sinne unterstützen wir Bemühungen, den Tierschutz in Deutschland zu verbessern und das Wohlergehen der Nutztiere zu fördern. Dafür braucht es aber praktikable Lösungen. Dem Tierschutz ist mit nationalen Alleingängen nicht gedient.

 Die weitreichenden gesetzlichen Veränderungen, wie sie die Bundesregierung jetzt zur Änderung des Tierschutzgesetz vorgesehen hat, lehnen wir ab!

Denn es fehlen:

  • Praxistaugliche Lösungen

  • Ein angemessener zeitlicher Rahmen für eine Umstellung

  • Eine Perspektive für die Weiterentwicklung der betroffenen Betriebe

  • Die Berücksichtigung der Wettbewerbsungleichheit in Europa

Zum Weiterlesen

Resolution zur Übergabe an den Bundestags-Agrarausschuss
26.09.2024
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